Als mich Ihre Anfrage erreichte, kamen mir 4 Dinge in den Sinn.
– Ein Kirchenlied aus Kindertagen:
„Oh, dass ich einen Glauben hät‘,
der selbst in größter Not,
nicht schwankt, nicht zweifelt,
der nichts kennt,
als GOTT und sein Gebot.“
– Das Paulus-Wort von Glauben als Gewissheit des Hoffens. (Paulus an die Hebräer 11:1)
– Die Geschichte vom ungläubigen Thomas.
– Und die Frage, warum soll ich als Politiker etwas Bedeutendes zu diesem Thema beizutragen haben und ist mein Glauben nicht eigentlich meine Privatangelegenheit?
Zum letzten zuerst: Politiker, die ihren Glauben demonstrativ vor sich her tragen und damit politisieren, sind mir immer suspekt. Das persönliche Verhältnis zum Glauben und zu Gott ist eben etwas Persönliches. Politiker sind per se in Glaubensfragen nicht kompetenter und im moralischen Handeln nicht besser und schlechter als andere Menschen, zumal die Frage in der demokratischen Gesellschaft immer offen für eine Debatte sein muss: Was ist die geltende und was ist die gültige Moral?
Politiker sollten deshalb den Forderungen von Medien und Zivilgesellschaft widerstehen, sich als Vorbilder und säkularer Heiligenersatz anzubieten. Sie sind eben erstaunlich repräsentativ für das Volk, das sie vertreten.
Sie haben Fehler, Zweifel, Brüche, Laster und Unzulänglichkeiten wie andere auch. Im besten Fall kämpfen sie ernsthaft und mit aller Kraft für die Politik, um deren Zustimmung sie werben. Und allein daran sollten sie gemessen werden. Weiterlesen