Ironie on // Wer hat uns verraten? Die Piraten! Wer war mit dabei? Die Linkspartei! // Ironie off


Grafik: tagesschau.de

Rot-Grün. Der politische Wechsel war in NRW zum Greifen nah. Ein Sitz fehlte uns bei der Verkündung des vorläufigen amtlichen Endergebnisses. Das ist ärgerlich. Sind es doch letztlich die Stimmen für Linkspartei und Piratenpartei, die Rüttgers im schlimmsten Fall den Machterhalt sichern. Die schwarz-gelbe Bundesratsmehrheit ist zumindest gebrochen. Doch die politische Erneuerung wird es in NRW nun schwer geben – doch kein Weg ist uns zu weit oder holprig. Deshalb sondieren wir in dieser Woche ein rot-grün-rotes Bündnis. Doch falls es nicht klappt, und sind wir mal ehrlich, liebe PiratInnen und Linke: euch und euren Anhängern wäre eine rot-grüne Mehrheit doch auch lieber als eine große Koalition, Online-Durchsuchung, Vorratsdatenspeicherung und BKA-Gesetz, oder?

Doch darf man das überhaupt sagen oder begibt man sich damit schon auf das Feld der „Wählerbeschimpfung“, wenn man sagt, dass es Stimmen für Linke und Piraten vermasselt haben? Am Wahlabend entfachte ein Tweet dazu eine Debatte, die ich nicht auf 140 Zeichen pro Argument begrenzen möchte.

Das Corpus Delicti:

mehr als verdoppelt. SUPER, zittern fuer rot-gruen. Wenn es nicht klappt haben es linken- und piratenwaehler vermasselt.

Die meisten Wählerinnen und Wähler in NRW wünschten sich unter allen möglichen Optionen Rot-Grün, wie eine Umfrage von Infratest dimap besagt. Denn Rot-Grün wäre „gut für das Land“ – sagen die Wählerinnen und Wähler. Nun probieren wir es mit Rot-Grün-Rot. Trotzdem: Die verschenkten 119.581 Stimmen für die Piratenpartei und zusätzlichen 434.846 Stimmen für die Linke wollten, das unterstelle ich ihnen nun einfach, lieber Rot-Grün als Rüttgers oder große Koalition. Sie haben es aber mit ihrem Votum vermasselt. Und weil bei diesen Sätzen bei einigen der Blutdruck sicher beginnt zu steigen sei gesagt: das ist nun keine Beschimpfung, sondern eine strategische Auswertung des Wahlsonntags. Für mich zählt in der Politik am Ende das Ergebnis. Politik um ihrer Selbstwillen? Dafür bin ich zu sehr ein Idealist. Und da tut es mir leid, liebe Piraten. Aber mit euren 1,5 Prozent werdet ihr in NRW keinen politischen Wechsel einläuten. Ihr habt ihn allenfalls verhindert.
Werfen wir einen Blick auf die wichtigen Themen von Grüns im Wahlkampf, die in einer Koalition mit der SPD zu einer politischen Wende in NRW geführt hätten und nun mit der Linken als dritten Partner sondiert werden. Wir hätten die Studiengebühren abschaffen und eine gerechte Bildungspolitik einführen wollen. Und blicken wir nun auf die Liste der wahlentscheidenden Themen, steht mit 64 Prozent die Bildungspolitik ganz oben. Oder nehmen wir den Atomausstieg. Dieser wird mehrheitlich von 65 Prozent in NRW befürwortet. Atomausstieg gibt’s aber nur mit Rot-Grün und nicht mit 1,5 Prozent Piratenpartei im Off.

Eine Wahlentscheidung hat immer zwei Komponenten:

  1. Das Bekenntnis des Wählers zu einem Parteiprogramm
  2. Auswirkungen auf die parlamentarischen Mehrheitsverhältnisse und die davon abhängige Regierungsbildung.

Und das unterscheidet Politik von Religion. Bei der Religion kommt es allein auf das Bekenntnis an. Bei der Politik gehört auch die Umsetzungsfähigkeit politischer Inhalte im Rahmen der Mehrheitsverhältnisse dazu.

Schade. Und liebe Leserinnen und Leser: Wählerbeschimpfung schaut anders aus. Nach der NRW-Wahl kommt vielleicht die Eine oder der Andere ins Grübeln, ob bei der nächsten Wahl nicht doch lieber die Stimme bei uns Grünen am besten aufgehoben ist. Jetzt sondieren wir erstmal mit SPD und Linken und im worst-case gibt es auch schon einen Slogan für den Schlamassel:

Ironie on // ♪♫ Wer hat uns verraten? Die Piraten!
Wer war mit dabei? Die Linkspartei! ♫♪ // Ironie off

Hoffen wir das es nicht so weit kommt. Und lassen wir im demokratischen Streit auch eine offene Debatte über die tatsächlichen Konsequenzen des jeweiligen Wahlverhaltens zu.

Nachtrag zur Debatte: – 18. Mai 2010 – 22:03

Mein Anliegen war es, unaufgeregt die Frage zu diskutieren, ob man eine Wahlentscheidung nach den Umsetzungschancen für politische Inhalte im Rahmen der wahrscheinlichen Mehrheitsverhältnisse fällt oder allein danach, welcher Partei man sich zuschreibt. Eine spannende Frage, am Beispiel der NRW-Wahl sogar hoch aktuell. In puncto Aufregung scheint mir dies zumindest angesichts des Echos nicht ganz gelungen sein.

Meine Analyse kann man teilen oder nicht. Bevor man mir „Wählerbeschimpfung“ vorwirft, sollte man aber zumindest den Beitrag einmal gelesen haben. Die Reminiszenz an den Schmähruf der KPD aus der Weimarer Republik gegen die SPD („Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!“) war natürlich ironisch gedacht. Mir ist schließlich durchaus bekannt dass in den 80/90er Jahren manche den Spruch ergänzt haben in: „Wer verrät uns schneller? Grüne und ALer“. Die Ironie hätte eigentlich wenigstens den Linksparteianhängern einleuchten müssen, sagte doch schon Karl Marx: „Hegel bemerkte irgendwo, daß alle großen weltgeschichtlichen Tatsachen und Personen sich sozusagen zweimal ereignen. Er hat vergessen, hinzuzufügen: das eine Mal als Tragödie, das andere Mal als Farce.“

Aber ich sehe ein, der Witz hat nicht funktioniert. Deshalb im Klartext: Natürlich wäre der Begriff „Verrat“ für eine ernsthafte Beschreibung von Wahlverhalten Unsinn.

Und zur weiteren Klarheit: Beleidigen wollte ich damit niemanden.

234 Gedanken zu „Ironie on // Wer hat uns verraten? Die Piraten! Wer war mit dabei? Die Linkspartei! // Ironie off

  1. Edo Z.

    Das ist etwas zu simpel gedacht. Es fehlte seitens der Grünen eine klare Abgrenzung zu der wenig bekömmlichen Aussicht, Grün zu wählen, Rot-Grün zu wollen und Schwarz-Grün zu bekommen. Die davon abgeschreckten WählerInnen werden die fehlenden Stimmen zu dem einen fehlenden Sitz sein.

  2. Thomas Göttgens

    Ich bin seit 12 Monaten Mitglied der Piratenpartei. Wenn das nicht passiert wäre würde ich CDU wählen. Und ich bin nicht in der Minderheit. Aber hauptsache Piratenwähler passen in eine Schublade…

    Noch mal zum mitmeißeln: Piraten sind keine versprengten Schafe der Rot-Grün-Kuschel-Koalition. Keiner hat Anspruch auf ‚unsere‘ Wähler oder hat die gar an uns ausgeliehen. Mit der gleichen Begründung wären die Grünen noch heute in der Bedeutungslosigkeit.

  3. Till Westermayer

    Volker, ich habe mir das ja erst auch so gedacht. Aber beim genaueren Blick auf die Kleinstparteien fällt auf, dass zwar sicherlich Piraten, Tierschutzpartei uns WählerInnen gekostet haben (wenn das auch sicher keine 1:1-Korrespondenz ist), dass aber auf der anderen Seite „Pro NRW“ etc. auch der CDU/FDP entsprechend WählerInnen gekostet hat. Letztlich ist das ziemlich ausgeglichen.

    Trotzdem bleibt der Punkt, dass die 5%-Hürde seltsame Wahlanreize setzt und das Ergebnis verfälschen kann. Was ich da sinnvoll fände, wäre eine Diskussion darüber, entweder die Hürde zu senken oder mit Präferenzwahlen zu agieren (also Ersatzstimmen für den Fall, dass die eigentlich präferierte Partei die 5-Prozent-Hürde nicht schafft).

  4. psypunk66

    lieber volker, ich finde man sollte sich lieber gedanken machen, warum 1,5% kritischer, meist junger und i-net affiner jugendlicher nicht grün gewählt haben. die kann man jetzt ja auch nicht per se den grünen, oder roten zuordnen (du weißt um die diskussionen, die es z.b. zu interviews in der jf gab, etc.), aber wir grüne sind auch keine homogene masse (gewesen), aber eben auch nicht mehr so cool, wie es jugendliche vielleicht in den 80ern noch wahrgenommen haben. selbstkritik kann ja auch nicht schaden. die grünen sollten sich über ihren erfolg freuen, die spd muss sich bewegen und ihre stammwählerschaft wieder an sich binden.

    take care,
    garfield

  5. André

    Das ist wieder so typisch: „Schuld sind die anderen.“ Ich habe lange gezaudert ob ich grün oder links wähle, habe mich aber schlussendlich für links entschieden, da ich mit grün immer noch Gefahr lief Rüttgers in einer schwarz-grünen Regierung zu bekommen. Was Studiengebühren, Bildungspolitik oder Atomausstieg angeht stimmen die Linken doch mit euch überein. Ich hoffe ja noch auf ein rot-rot-grünes Bundnis.

  6. Jens

    Jetzt geht mir das langsam echt auf den Zeiger: Es ist ja schon blöd genug, wenn CDU und FDP glauben, bestimmen zu können, welche Partei demokratisch ist und welche nicht. Geschenkt, ich mag beide nicht leiden und erwarte nichts anderes, es gibt ja einen Grund dafür, daß ich die nicht mit dem Arsch anschaue.
    Aber wenn Du als Grüner, also als Vertreter der Partei, für die ich seit ich wählen kann jede verdammte Wahl meine Stimme abgegeben habe, nicht akzeptieren kannst, daß ich wähle, wen ich ganz persönlich für richtig halte, dann siehst du mich als Wähler für die Grünen wahrscheinlich eher nie mehr wieder. Was glaubst Du denn wie diese Schwachsinnige Argumentation für Aussenstehende aussieht? Du sprichst anderen demokratischen Parteien ihre Exitenzberechtigung ab. Du sprichst Wählern, die nicht nach deinem persönlichen Gusto ihre Stimme abgeben ihre Kompetenz ab. Du sprichst mich ganz persönlich an, denn ich bin genau so ein Wähler. daher sag ich Dir mal, warum ihr meine Stimme diesmal nicht bekommen habt: Ich habe ganz bewußt eine neue, gerade wachsende Partei unterstützt hat als diese satten, mich mehrfach schwerst enttäuscht habende und in der Parteienfilzlandschaft viel zu sehr assimilierten Grünen. Und es hat gut getan und es fühlt sich so richtig an wie selten. Und wenn ich dieses Gewinsel da oben lese fühlt es sich eher so an, als bleibt meine Stimme noch eine Weile länger bei den Piraten, denn so lange du die Schuld bei anderen suchst weiß ich, daß sich da wohl nicht viel ändert.
    Warum der Wechsel nicht geklappt hat ist nicht Schuld der Wähler, die nicht die Grünen gewählt haben. Ihr habt ja ordentlich gewonnen, daher weiß ich gar nicht warum Du dich beschwerst. Der Grund ist, daß die SPD-Wähler zu Hause geblieben sind.

  7. Oliver

    Der Artikel ist zwar länger als der Tweet, die Argumentation wird dadurch aber nicht besser. Wenn man Grün wählt, weiß man nicht, was man bekommt: Rot-Grün, Schwarz-Grün oder Jamaika.

    Kümmert euch lieber um die, die nicht gewählt haben (41%) statt um die Wähler, die ihr Recht wahrgenommen haben eine Partei zu wählen, die ihren Interessen entspricht.

  8. Kai Schmalenbach

    Hallo Herr Beck,

    ich komme noch immer nicht über ihr Demokrativerständnis hinweg. Den Wählern weiterer Alternativen zu Schwarz-Gelb die Wahl einer nicht an Rot-Grün beteiligten Partei vorzuwerfen ist wirklich harter Tobac für einen Demokraten.
    Statt dass sie daher gehen und mal bei der SPD freundlich anfragen, wie denn deren Verständnis vom Gewinnen wohl sein mag, wenn sie einen nicht mehr so starken Verlust als Sieg feiern und statt dass sie dort mal nachfragen, ob die SPD nicht mal dem Wählerverlust in Richtung der Linken programmatisch entgegensteuern kann, also nicht mit Verurteilung der Wähler, sondern mit einer Politik die das S im Namen auch wieder verdient, gehen sie auf die Wähler der beiden Parteien los und machen sie für den nicht erfolgten Wechsel verantwortlich.
    Ich sag ihnen was, der Wechsel ist da, sie müssen nur mit Rot-Rot-grün übereinkommen. Sie haben vom Wähler nämlich exakt diese Aufgabe bekommen. Da können im Vorfeld noch so viele für Rot-Grün gestimmt haben, am Ende zählt das Ergebnis, wie sie ja selbst sagen und das ist eindeutig. Sollten sie der Aufgabe, Rot-Rot-Grün zu realisieren also nicht gewachsen sein, nehmen sie bitte ihren Hut, statt die Wähler dafür verantwortlich zu machen.

    Gruß
    Kai Schmalenbach (Piraten)

  9. hugo

    Tja, lieber Volker. Warum glaubst Du nur mit #ELENA #Personenkennzeichen (Steuernummer), #eGK und #genderterrorismus seien die Grünen eine zu bevorzugende Wahl gegenüber Schäubles Hanning, Schilys Zypries oder Pinkwarts Wolf?

  10. Stefan

    Mit einer qualifizierten, wählbaren Netzpolitik der Grünen wäre das vielleicht nicht passiert…
    Dann doch lieber die Schuld bei anderen suchen, oder?!?
    Noch entscheide ich selbst, wem ich meine Stimme gebe.

    — ein rot-grün-orange-Anhänger

  11. Tim Koch

    Ich bin Grüner und finde diese Argumentation ziemlich schrecklich. Wenn die Leute die Piraten wählen, dann haben es die Grünen versäumt sie für sich zu gewinnen. Punkt. So ist das in der Demokratie.
    Wir hören uns hier vor Ort auch von der SPD an „wenn ihr keinen Direktkadidaten aufgestellt hättet, dann hätte unser gewonnen und nicht der von der CDU“.

    Es ist wichtig, dass wir die Piratenwähler argumentativ und mit unseren Programmen ins Boot hohlen – und nicht durch Beschimpfung. So ist das in der Demokratie.

    Ich bitte dich das anzuerkennen Volker und endlich mit diesen Beschimpfungen aufzuhören. Glaubst du ernsthaft, dass das auch nur einen Piraten zum Grünenwähler macht?

  12. Wido Günther

    Den anderen die Schuld geben, ist einfach. Jetzt sind also Wähler der Piratenpartei und der Linken schuld am schlechtesten Ergebnis der SPD in NRW und dem schlechtesten Ergebnis der CDU in NRW seit 50 Jahren.

    Und dann kann ich nur hoffen, dass die Wähler der Piratenpartei gerne daran schuld sind. BTW: Was ist mit den ganzen anderen sonstigen Parteien? Immerhin 5,2%, wenn man die Piraten nicht mit einrechnet.

    Was ist mit der desaströsen Wahlbeteiligung? über 40% der Wahlberechtigten haben den Weg zur Urne erst gar nicht angetreten.

    Wenn ich mich richtig erinnere haben die Grünen damals auch die sogenannten „Otto-Kataloge“ mitgetragen.

    Bürgerrechte interessieren die Parteien doch nur, so lange sie in der Opposition sind.

  13. Nick_Haflinger

    Ich bin Pirat und daher nicht käuflich, i.e. bereit, für eine eventuelle Ist-mir-lieber-Koalition meine Überzeugung zu verkaufen. Desweiteren geht auch die Rechnung nicht ganz auf. Viele Piraten waren nachweislich früher Nicht-Wähler. Reduzieren wir die Wahlbeteiligung also mal so um 1,5%, dann käme allenfalls ein weiterer Verlust für die Demokratie dabei heraus. Im Übrigen sind es Figuren wie Sie, Herr Beck, die mich nachhaltig davon abhalten, Grün zu wählen.
    MfG, Nick_H

  14. @professorbunsen

    Ach, Herr Beck! Sie sprechen von „Verrat“. Fällt ihnen denn da der Zusammenahng zu „Bekenntnis“ gar nicht auf?

    Ich jedenfalls möchte mir nicht „einfach unterstellen lassen“, dass ich lieber grün gewählt hätte. Hätte ich nämlich nicht. Schon gar nicht, wenn die Grünen wie selbstverständlich davon ausgehen, meine Stimme gehörte ihnen.

  15. Reizzentrum

    Und die Grünen sind Schuld an all den Jahren Kohl! Wären die Grünen nicht gewesen, hätte es für die SPD gereicht.

    Was für verblendete und wahrheitsfremde Menschen doch in diesem Land demokratisch gewählt werde ist erschreckend.

  16. Manfred W.

    Lieber Volker,

    es reicht halt nicht im Wahlkampfjahr ein paar Veranstaltungen mit Piraten zu ihren Themen zu bestreiten, um deren Mitglieder oder Anhänger auf die Grüne Seite zu ziehen.

    Gut, einen Versuch war’s wert, aber dein „Nachwort“ hat dich heute sehr unsympathisch gemacht.

    Manfred

  17. Sven

    Ich habe oft Grün gewählt. Mach ich nicht mehr. Haben mich nachhaltig vergrault. Und tun es mit solchen „Argumentationen“ weiterhin. Nicht der, der nicht überzeugt von jemandem ist ist „Schuld“, sondern der, der nicht überzeugen konnte. Z.B. darin, verstanden zu haben, wie Demokratie funktioniert.

  18. Pingback: Tweets die Wer hat uns verraten? Die Piraten! Wer war mit dabei? Die Linkspartei! erwähnt -- Topsy.com

  19. Harry

    Natürlich wäre mir Rot-Grün lieber als schwarz-gelb. Warum habe ich trotzdem Linke gewählt?

    1. Rot-grün alleine ist, aus meiner Sicht, eben nur das kleinere Übel. Rot-Grün steht eben nicht nur für eine (in der Praxis nur sehr vorsichtige) sozial-ökologische Erneuerung. Was dabei rauskommt hat man ja im Bund beobachten können. Hartz IV, Jugoslawien-Einsatz und nicht zu vergessen Innenminister Otto Schily, der ja mit dem ganzen Überwachungs-Wahn erst angefangen hat. Das haben die Leute eben noch im Kopf.

    2. Wer heute grün wählt, weiß nicht genau was man am Ende bekommt – so ähnlich hat es der Spiegel formuliert. Und damit haben sie recht. Dass die Grünen schwarz-grün nicht ausgeschlossen haben hat den letztendlichen Ausschlag gegeben, sie nicht zu wählen. Das selbe gilt übrigens für die SPD. Bei den Grünen hat es mich aber doch gewundert, denn ich war ja mal Mitglied dieser Partei und weiß, dass die NRW-Grünen doch eher links sind. Oder habt ihr die Linken inzwischen alle vergrault?

    Letzendlich ist es doch so: schwarz-gelb hat keine Mehrheit mehr, wenn Rüttgers doch an der Macht bleiben sollte, dann nur, weil es die Grünen oder die Sozialdemokraten es so wollten. Nach meiner Ansicht gibt es einen klaren Wählerauftrag für rot-rot-grün. Es sind eben nicht „die Stimmen für Linkspartei und Piratenpartei, die Rüttgers im schlimmsten Fall den Machterhalt sichern“, sondern Sturköpfe bei rot-grün, die Angst haben, schwarz-gelb könnte mit einer Neuauflage der „Rote-Socken-Kampagne“
    Grüne und SPD mit hineinzuiehen.

    Ich gebe ja zu, dass der Antikommunismus in Deutschland immer noch ein starkes Zugpferd ist – andere Länder sind da pragmatischer und das Mitgregieren linkssozialistischer Parteien ist dort nicht ungewöhnliches.

    Gerade die Grünen, die mal als „trojanische Sowjetkavallerie“ bezeichnet worden sind (FJS 1986), sollten dieses Spiel doch nicht mitspielen.

  20. meinereiner

    Ich bin zwar nicht aus NRW aber ich wuerde jedesmal wieder Piraten waehlen und wenn es noch so oft irgendwem die Mehrheit versaut – ist mir egal. Ich habe keinerlei Interresse mehr an dem sogenannten „kleineren Uebel“.

    Wenn dann noch so ein Text hier kommt – weiss ich das ich nicht falsch liege.

  21. Olli

    Sehr geehrter Herr Beck,

    schade, dass Sie Ihren verständlichen Ärger wegen der knapp verpassten rot-grünen (schwarz-grünen?) Mehrheit dahin fokussieren, kleinere Mitbewerber in der Demokratie und damit den Wähler an sich zum Sündenbock zu machen. Dies ist für einen verantwortungsbewußten Politiker unwürdig.

    Warum dieses Gejammer? Gibt Ihnen Ihr Wahlergebnis die Lizenz zum entscheiden, was richtig oder falsch im Sinne einer demokratischen Wahl ist? Ich denke nein! Fragen Sie doch Ihren Wunschkoalitionspartner, weshalb dort nicht mehr Stimmen eingefahren wurden. Warum gibt es so viele Wähler des rechten Lagers und warum gelingt es den Politikern aller Parteien nicht, mehr Bürger zum Votum zu bewegen?

    Mit solchen Äußerungen sorgen Sie aktiv mit, dass zur nächsten Wahl noch weniger Beteiligung stattfindet. Dies hat mit Verantwortungsbewußtsein nichts zu tun. Leute, die jammern, haben wir schon genug!

  22. mario

    Haha. Ich fürchte zu den 1.5% sind gerade ein paar neue hinzugegrault wurden.

  23. mbraun

    Genau wegen dieser Machtgeilheit verachte ich euch „neo-grünen“, schämen Sie sich für diese offene Respektlosigkeit gegenüber den Bürgern, Herr Beck.

    Ihr seid das was die FDP für die CDU ist, ein Mehrheitenbschaffer. Vor den Piraten habe auch ich Grün gewählt, nun überlegt besser wieso die euch Stimmen wegnehmen anstatt darüber zu weinen wie ungerecht die Welt ist.

    Denkt zur Abwechslung auch mal daran, dass ihr ein Potential von 40% Nichtwählern bei jeder Wahl verschenkt statt auf kleinen Parteien und Menschen die deren Ziele für wichtig halten rumzuhacken.

  24. Lukas

    Bei den ersten Bundes- und Landtagswahlen kamen die Grünen auch nicht in die Parlamente. Herr Beck, sind Sie der Meinung, dass die damaligen Wähler einen Politikwechsel in Richtung Umweltschutz durch ihre Stimme verhindert haben?

    Großte Fraktion – wenn sie denn einziehen könnte – wäre wohl die Nichtwählerpartei. Herr Beck, wessen Aufgabe ist es, die Bevölkerung zu motivieren, zu wählen?

  25. D.

    Diese Argumentation ist echt an den Haaren herbeigezogen.

    Erstens ist eine Grüne Partei, die bereit ist mit der CDU zu spielen, für mich völlig unwählbar. Mit ihrem CDU-Flirt in NRW sowie ihrer Bündnispolitik in Hamburg und vor allem im Saarland (shame on them!) haben die Grünen ganz alleine dafür gesorgt, dass sie keine Option für mich sind. Ich habe Angst davor, meine Stimme den Grünen zu geben, denn Schwarz-Grün wäre für mich nicht das geringere Übel, sondern steht meinen Interessen diametral entgegen.

    Zweitens spricht das Ergebnis für mich eine recht deutliche Sprache: Jetzt haben SPD, Grüne und Linke die Verantwortung, sich zu einigen. Es ist absurd zu behaupten, eine Stimme z.B. für die Linke sei eine Stimme für die große Koalition.

    Wenn es zu einer großen Koalition käme, ware das die Verantwortung der PolitikerInnen, die Abgrenzungspolitik statt Sachpolitik betreiben, und nicht die der WählerInnen, die eine Koaltion möglich gemacht haben, die in Bezug auf die Kernthemen (Bildungspolitik, wichtige Sachentscheidungen im Bundesrat etc.) eine sehr große Gemeinsamkeit haben.

    In meinem Fall (vielleicht der Fall eines typischen Grün-Links-Wechselwählers?) war die Wahl der Linken eine strategische Entscheidung: Ich kann CDU-Mauschelbündnisse wie im Saarland unmöglich gutheißen. Ich will außerdem sehen, ob Grüne und SPD politikfähig sind, oder ob sie sich in identitären Abgrenzungen verrennen. Wenn sie das nämlich tun sollten, werden sie meine Stimme auch nicht mehr zurück bekommen. Wer das moralisierend als „Verrat“ bezeichnet, und nicht als mein demokratisches Recht akzeptiert, ist ein arroganter Schnösel.

    Grüße,

    D.

  26. Marcel

    „Und lassen wir im demokratischen Streit auch eine offene Debatte über die tatsächlichen Konsequenzen des jeweiligen Wahlverhaltens zu.“

    man kann wohl kaum einen demokratischen streit durch eine undemokratische these initiieren, nicht wahr?

  27. Florian

    Hätten die Grünen in der Vergangenheit keine so gravierenden Fehler gemacht und sich mit darauf konzentriert, die Interessen der Bürger zu vertreten, wäre eine Partei wie die Piratenpartei gar nicht notwendig gewesen.

    Jetzt deswegen eine Hetzkampagne gegen die Piraten zu starten deutet für mich eher darauf hin, dass die Grünen weiterhin unwählbar bleiben.

    Liebe Grünen, ihr solltet lieber versuchen aus euren Fehlern zu lernen und Euch auch mehr darauf konzentrieren die Nichtwähler zu mobilisieren. Oder sorgt dafür, dass ihr für intelligentere Menschen auch wieder wählbar werdet, indem ihr wieder stärker die Interessen des Volkes vertretet und Euch für ein besseres Deutschland bemüht – ohne „Verräter“-Schreie und Kinderstreitigkeiten!

  28. Gerald

    So wie die etablierten Parteien in vielen Punkten an einem Strang ziehen und machen wass die Lobby vorgibt, populistisch Ideale vor sich her tragen und dann nach der Wahl was ganz anderes machen oder z.B. den Jungenschutzmedienstaatsvertrag durchgewunken haben, besteht für intelligente und kritische Bürger eh kein großer Unterschied mehr zwischen ihnen.

    Die Frage, die man sich dann stellt ist: Wähle ich wirklich schwarzgelbrotgrünlinks?

    Zum Glück gibts ja jetzt eine Alternative, auch wenn sie noch im Aufbau begriffen ist.

    LG

    Gerald

  29. Manuel Busch

    Seltsam – vor 20 Jahren hätte man in diesem Blogeintrag bedenkenlos das Wort Piraten durch Grüne ersetzen können. Schießlich haben Grüne damals SPD-Stimmen abgefischt (neben Stimmen der FDP und CDU) – und was wäre dann passietr (oder eher: ist sogar passiert)?: Die Grüne Partei hätte/hat sich damals empört.

    Die Grünen sind der größte Haufen Pharisaer den die Moderne noch zu bieten hat.

    Manuel.

  30. tripod

    Jedes Wort in Ihrem Beitrag bestätigt mich darin, PIRATEN gewählt zu haben. Vielen Dank!

  31. Frank

    Wenn es am Ende des Tages nur auf das Ergebnis ankommt, dann dürfte rot-rot-grün ja kein Thema mehr sein. Wenn die CDU in der Regierung bleibt , seid ihr es doch Schuld, die Linke mit ins Boot geholt, fertig. Ihr Grünen habt die Aufgabe als Partei mich anzusprechen, mich mit Argumente zu überzeugen, damit ich euch wähle. Anderen Wählern demokratischer Parteien ein schlechtes Gewissen einzureden ist schon sehr dünn als Wahlaufforderung. Wieso habt ihr es nicht geschafft die ganzen Nichtwähler aufzuwecken, das würde ich mich an eurer Stelle fragen.

  32. Benno

    Sehr geehrter Herr Beck,

    auch wenn ich den Grünen noch sehr verbunden bin: Die Grünen haben viele Themen zugunsten einer Regierungsbeteiligung zurückgestellt. Da dürfen sie sich nicht wundern, wenn andere die Themen erfolgreich aufgreifen (Linke, Piraten).

    Jetzt aber deshalb die WählerInnen zu beschimpfen, ist schon ein starkes Stück. Rot-Grün hat viel erreicht als Bundesregierung, aber auch viel Scheiße gebaut.

    Übrigens: Wenn Rot-Grün die 5% Hürde abgeschafft hätte, wären die Stimmen für die Piraten jetzt nicht verloren.

    Gruss
    Benno

  33. Lars

    Herr Beck, ich kann mich über Ihr Demokratieverständnis nur wundern.

    Sie sind offenbar der Ansicht, daß man gar nicht erst antreten sollte, wenn es rot-grün und somit Ihren Machtanspruch gefährden könnte.

    Wenn wir Piraten 5% und einen Sitz im Landtag erreicht hätten, wäre eine Zusammenarbeit mit der Grünen Fraktion sicherlich die wahrscheinlichste Variante gewesen.

    Nach derartig peinlich beleidigten Äußerungen wie Ihren wird man allerdings darüber hoffentlich nochmal in Ruhe nachdenken. Die eine oder andere Wahl steht ja auch zukünftig noch bevor.

  34. Christian Hang

    Dummes Zeug. Die Großpolitik, mit Hilfe der Grünen übrigens, hat es innerhalb kürzester Zeit geschafft, dass beim Bürger eine Parteien- Politikverdrossenheit einsetzt. Oder wie darf man sich den Nichtwähleranteil von fast 41% erklären?

  35. Pingback: Geht’s noch @Volker_Beck ? – Update 18/05/10 | Cyberfux

  36. Carsten

    Eeeeeh, „Online-Durchsuchung, Vorratsdatenspeicherung und BKA-Gesetz“ sind wohl kaum Ländersache.

    Und wenn man sich ansieht, wie deutlich rot-grün 2005 aus ihren Ämtern gejagt wurden wegen all dem Filz, miserabler Politik wie Einführung der Studiengebühren (durch Langzeitstudiengebühren) etc. dann denke ich nicht, dass sich jeder rot-grün lieber wünscht als schwarz-gelb.

  37. Pingback: Tweets die Wer hat uns verraten? Die Piraten! Wer war mit dabei? Die Linkspartei! erwähnt -- Topsy.com

  38. Steffen G.

    Sehr geehrter Herr Beck,

    trotz aller Sympathie für Grün: eine Wählerbeschimpfung bleibt eine solche, auch wenn man diese rhetorisch ausschließt oder anders verpackt. 😉

    Aber zum Thema:
    Mir ist klar, dass Sie nach außen hin eigentlich gar nicht anders können, die Stimmen der Piraten und der Linken als Verlust für Rot-Grün zu deklarieren, gehört wohl in den Bereich „Öffentlichkeitsarbeit“ oder „Wählermobilisierung für demnächst“ oder einfach nur Säbelrasseln, jedoch hinterlässt dies einen sehr befremdlichen Nachgeschmack.
    Der Wähler hat nun mal so entschieden, das ist unumstößliche Tatsache, die es zu aktzeptieren gilt, und wenn es für Rot-Grün nun nicht reicht, so ist ist dies nicht des Wählers Schuld, sondern eher die von Rot-Grün, da sie jene Wähler inhaltlich oder emotional nicht überzeugen konnte. Da hilf dann auch keine Umfrage über gewollte Koalitionen. Oder Unterstellungen, dass die Piraten/Linken WählerInnen auch den Wechsel wollten.
    Dies ist im Übrigen auch der Schwachpunkt Ihrer „Strategie“-Auswertung. Sie unterstellen dem Wähler strategisches Wählen. Nicht nur, dass Sie damit einer Verallgemeinerung aufsitzen, die an der Realität vorbeigeht, nämlich die von DEM Wähler, dem Prototyp, den es aufgrund von unterschiedlichsten persönlichen Situationen, Sym- und Antipathien, Lebenseinstellungen ect. nicht gibt, sondern gleichzeitig auch noch das vielfarbliche Parteienspektrum ausblenden und auf ein Schwarz/Weiß-Schema setzen, als gäbe es nur zwischen 2 Alternativen zu wählen.
    Um diesen Beitrag aber mal zu einem Ende zu bringen, eine kleine Provokation. Der Wählerauftrag ist nun mal ein anderer, als der von Ihnen Gewünschte, was nicht am Wähler liegt, sondern an – Ihr angewandtes S/W-Muster – Rot-Grün.

    Mit freundlichen Grüßen

  39. Pingback: Reizzentrum - Über das Demokratieverständnis des #Grünen Volker Beck

  40. aloa5

    In weniger als 140 Zeichen:

    Wenn die Piraten 1,5% von ehemals Ihren Wählern bekommen hätten, dann hätten Sie es vermasselt und nicht etwa diese Wähler.

    Grüße
    ALOA

  41. Dooorie

    @ Edo Z.: Das ist an sich richtig, aber die so abgeschreckten Wähler hätten ja auch SPD wählen können.
    Ich finde, es geschieht der Linken ganz recht, den Slogan der bei ihnen schwer umtriebigen K-Gruppen mal gegen sie zu wenden. Der Schmerz, den das dort auslöst bringt vielleicht den Kopf auf Betriebstemperatur.

  42. SonicBlade

    Tja Herr Beck, in der von ihnen angeführten Umfrage sehe ich lediglich 44% Zustimmung für rot-grün. Das ist – wie man es dreht und wendet – keine Mehrheit und deckt sich somit ein Stück weit mit dem realen Wahlergebnis, denn auch da hat sich keine Mehrheit für rot-grün gefunden. Anstatt die Schuld den Wählern in die Schuhe zu schieben, sollten sie sich lieber fragen, wieso die Programmatik von rot und grün über die Hälfte der Wählerschaft nicht überzeugt.

  43. Silbär

    Nicht jammern, sondern machen. Rot-Grün kann auch ohne die Linken. Schließlich fehlt nur eine Stimme: „Eine rot-grüne Minderheitsregierung, die sich nicht von einer bestimmten Partei dulden lässt, sondern aus einem ganzen Pool von Oppositionsabgeordneten, deren Parteien sie mit wechselnden Argumenten unter Druck setzen kann. Die Mandatsträger der durchaus heterogen zusammengesetzten Linksfraktion etwa lassen sich, wenn sie mit der CDU stimmen, sehr leicht als nützliche Idioten von Pinkwart und Rüttgers darstellen, während CDU und FDP wiederum damit geschadet werden kann, dass man öffentlich behauptet, sie betrieben in einer Front mit PKK-Sympathisanten Blockadepolitik.“

    Quellen: http://www.heise.de/tp/r4/artikel/32/32628/1.html

    Ein durchaus sympatisches Model…

  44. Hans Carlos Hofmann

    Sorry, aber die SPD und die Grünen haben in letzten Jahren bewiesen, das man sie im Bezug auf die Politik im Internet nicht ungebremst auf die Menschheit los lassen kann! Die SPD hätte halt auf Tauss und ihre eingene Internetgruppe hören sollen!

  45. Holger Meierlein

    Tja lieber Volker, vielleicht hättest Du noch weniger „Beckstage“ sein und Dich lieber mehr im Wahlkampf engagieren sollen?! Dann hättest Du vielleicht noch ein paar der bösen und abtrünnigen Wähler erreicht.

    Dieser Blog sieht ehr danach aus, dass jemand schon mal vorab nach Entschuldigungen für das eigene Versagen in den Koalitionsverhandlungen sucht.

    Grün sollte beginnen zu verstehen, dass Grün schon lange nicht mehr die Alternative ist, sondern von den Bürger schon längst in die Reihe der Etablierten gezählt und somit auch abgelehnt wird. Das grüne Gemüse beginnt langsam welk zu werden.

  46. Phillip Hirschfeld

    Lieber Herr Beck, liebe Grüne.
    Auch wenn Ihr mir noch so sympathisch seid (und ich hab euch mal gewählt), als Pazifist ist es mir einfach nicht möglich Euch zu wählen.
    Wen soll ich den dann wählen, wenn nicht Piraten oder links?
    Die NPD?
    Raus aus Afghanistan, nie wieder Krieg!
    Denkt mal drüber nach, liebe Grüne.

    Ernste Grüße,
    Phillip

  47. ZweiPi

    Hallo Volker,

    deine Worte bestätigen das 600.000 Wähler lieber nicht rot-grün gewählt haben.
    Statt sich zu fragen ob ihr für diese noch wählbar seid, stellt du sie als Verhinderer hin. Ich für meinen Teil werde nun grün meine Erststimme auch nicht mehr geben. Es ist ein Unterschied ob es auf Twitter rumgeht oder jemand wie du sagt.

    Ich wähle eine Partei nach ihren Themen, nicht ob sie dann auch Mehrheiten bekommt, weil sonst Wahlen die weniger knapp ausgehen, sinnlos wären. Ihr nutzt die Knappheit des Wahlergebnisses schamlos für eigene Zwecke aus und zeigt mir dass die Grünen auch nur noch der Macht entgegenstreben, statt mit Themen punkten zu wollen.
    Wahlen sind die Entscheidungen des Volkes nicht Wunschkoalitionensbildungen. Was du hier versuchst, ist diese in Frage zu stellen und das unter aller Kanone.

  48. _Flin_

    Sehr amüsante und skurrile Ansichten, die Sie da haben. Vielleicht waren es letzten Endes ja die PRO NRW Wähler, die Schuld sind, dass es mit Rot-Grün nicht klappt? Immerhin haben die auch nicht Grün gewählt?

    Wenn sich die Grünen von vornherein deutlich gegen den JMSTV ausgesprochen hätten und klar gemacht hätten, dass sie diesen scheitern lassen werden, dann hätte man ja vielleicht 0,5% mehr bekommen von den Piraten?

    Aber so wie die Dinge stehen, sind die Dinge, die Piraten am Herzen liegen, bei allen anderen Parteien nur Randthemen, welche Lippenbekenntnisse hervorrufen und im Zweifelsfall allem anderen geopfert werden.

    Ansonsten bleibt nur zu sagen: Käse zum Whine?

  49. Jaque

    ich habe die Piratenpartei gewählt. Meine Stimme wurde nicht verschenkt. Hätte ich die Grünen wählen wollen, hätte ich die Grünen gewählt. Vielleicht solltest Du dir Gedanken darüber machen, warum ich NICHT grün gewählt habe, sondern die Piratenpartei. Die ist nämlich kein blöder Abklatsch, sondern eine Alternative mit Schnittpunkten.

  50. Andi (Pirat)

    Danke, Herr Beck, für diese hervorragende Argumentation, um beim nächsten mal noch sehr viel mehr Wähler zu den PIRATEN zu bringen.

    Nicht, dass wir noch nicht wußten, wie weit die Grünen bereits chronischen Selbstverrat betreiben, sobald irgendeine Machtoption in Reichweite kommt. Nun haben wir es schriftlich, wie der Wähler auch von den Grünen nur noch als Stimmvieh gesehen wird.

    Ich werde mir Ihren Text zur Seite legen. Bei der nächsten Wahl dürfte das viele demokratische Wähler sehr interessieren, die vielleicht doch noch versucht sind bei den Grünen ihr Kreuz zu machen….(;o)

  51. Pingback: Wer hat uns verraten … ? « Mnementh

  52. Mnementh

    Diese Analyse des Wahlergebnisses von ihnen Herr Beck hat an gleich mehreren Stellen Pferdefüße. Ich verstehe ja ihren Frust, dass ihre rot-grüne Wunschkoalition nur an einem Sitz scheitert (wie wärs mal mit einer Minderheitsregierung), aber die Schuld beim Wähler zu suchen ist doch etwas daneben. Ich habe das in meinem Blog etwas ausführlicher kommentiert:
    http://mnementh.blogsport.de/2010/05/18/wer-hat-uns-verraten/

  53. Kai

    Hallo!

    Ich würde mal eher sagen, dass es die Grünen selbst vermasselt haben, genug Stimmen einzusammeln. Anderen deswegen die Schuld zu geben, ist echt einfach. Aber das ist ja ein Phänomen, dass man bei den etablierten Parteien schon immer zu sehen bekommen hat: Schuld sind immer die anderen!

    Gruß

    Kai

  54. dustball

    Demokratie ist aber was anderes, oder? Allein schon die Überschrift dieses Artikels könnte dämlicher nicht sein. Und das aus „grünem“ Munde? Danke, aber dadurch werden die Grünen für mich als Wähler immer unattraktiver. Da wähle ich ja lieber „Die PARTEI“ oder die Tierschützer…

    Jeder Piratenwähler in NRW kann ob dieses Beitrags hier eigentlich stolz sein, sein Kreuz genau so gemacht zu haben — wenn sich schon die Grünen dadurch so angep*sst fühlen und dann ihr wahres Gesicht zeigen.

    Ein bißchen erbärmlich ist es ja schon… sowas erwartet man eigentlich aus der schwarzen Ecke…

  55. Pingback: Wer hat uns verraten? · blogdoch.net — jetzt wird zurückgeblogt

  56. Tuttle

    Wenn die ehemalige Friedenspartei für Krieg in Kosovo und Afghanistan stimmt, für den Abschuss von Verkehrsflugzeugen im Luftsicherheitsgesetz, für Sozialabbau durch HarzIV, für ELENA, Steuer-ID, … ist es nicht verwunderlich wenn andere gewählt werden. Die Stimmen für die Piraten und Linke haben immerhin Schwarz-Grün verhindert. Selbst Schuld Volker Beck.

  57. priority

    Reim dich, oder ich fress dich.

    Selten so einen geistigen Dünnschiss gelesen.

    Danke für Ihr Outing, Herr Beck.

  58. L3viathan

    Herr Beck, Sie vergessen, dass die wahren Verräter die Nichtwähler sind. Im Vergleich zu den Nichtwählern wirken 1,5% Piratenstimmen geradezu lächerlich.
    Dennoch noch eine Frage: Was glauben Sie, warum die Piraten- und Linkswähler eben nicht die Grünen gewählt haben?
    Wäre es nicht auch ihrer Argumentation entsprechend, wenn Rüttgers behauptet, die Grünen-Wähler hätten Schwarz-Gelb verraten?

    L3viathan

  59. Thorsten

    Wenn so das Demokratieverständnis der Grünen aussieht, dann gute Nacht.
    Vielleicht mal im eigenen Keller nach den Problemen suchen, anstatt diese anderen anzukreiden.

  60. Retho

    Ich bin nicht aus NRW, habe aber bei der Bundestagswahl die Piraten gewählt. Ich habe lange überlegt, ob ich das tun sollte, da die Chancen der Piraten, auf über 5 % zu kommen, ja von vornherein schlecht standen.
    Was mich dazu bewogen hat, es doch zu tun, war eine arrogante Aussage von Guido Westerwelle kurz vor der Wahl: „Wer die Piraten wählt, muss sich klar sein, dass seine Stimme verloren ist!“
    Das ist also das Demokratieverständnis deutscher Politiker heutzutage. Man wählt nur noch Parteien, die es auch wirklich „schaffen“, in ein Parlament einzuziehen. Man will nicht mehr auf den Wählerwillen eingehen, sondern nur noch die eigene Klientel bedienen (was die FDP nach der Wahl ja auch eindrucksvoll getan hat).

    Nun kommen also Sie, Herr Beck, und haben die Chuzpe, Menschen, die sich eine eigene Meinung gebildet haben, als „Verräter“ zu bezeichnen? Meine Vorredner haben deutlich darauf hingewiesen, zu anderen Zeiten hätte man Ihre Partei genauso verunglimpfen können. Aber daran erinnern Sie sich wahrscheinlich nicht mehr – oder wollen es nicht.

    Ein Politiker, der sich nicht fragt, was die Bevölkerung wirklich will, sondern Teile lieber abstraft, ist für mich untragbar. Ich wünsche Ihnen, dass Ihre politische Karriere im Orkus der Bedeutungslosigkeit verschwindet, jenem dunklen Ort, aus dem sie niemals hätte hervorkommen dürfen. Sie haben ein Verständnisdefizit, das man an vielen Politikern sieht, und das mit Schuld ist an der Politikverdrossenheit der Bürger. Warum überlegen Sie sich nicht stattdessen, wie Sie die Nichtwähler motivieren können? Offenber gibt es ja in NRW einen großen Anteil der Bevölkerung, der mit keiner Partei was anfangen kann. Und jetzt kommen Sie mir nicht mit „aber die anderen können doch auch…“ Um die geht’s nicht. Es geht hier um Sie.

    Und Sie haben mich gerade in meinen schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Egal für wie arrogant und abgehoben man Politiker halten mag, sie schaffen es, das immer noch zu toppen.

  61. Grumpy

    Klar, in einer Demokratie sind immer die anderen Schuld … egal ob bei der Stimmverteilung oder bei der Wahlbeteiligung.

    Was für ein trauriger Beitrag Ihrerseits.

  62. Stephan Hafeneth

    Als ich 1980 (Strauß gegen Helmut Schmidt) die Grünen gewählt habe, schafften sie ebenfalls genau 1,5 %. Heute wähle ich immer noch Grün und bin seit langen Jahren Parteimitglied.

    Für mich ist eindeutig, dass die Wählerinnen und Wähler in NRW eine Erneuerung wollten. Schwarz-Gelb wurde abgewählt. Willy Brandt sprach schon damals von der Mehrheit links von der Mitte. Ich kann nur hoffen, dass ihr endlich begreift, dass diese Mehrheit auch ihe Politik umgesetzt sehen will. Also ergreift die Chance und holt die LINKE mit ins Boot und verabschiede Dich von dem Gedanken, wir GRÜNEN hätten unser Wahlziel knapp verpasst.
    Eben nicht.

    es grüßt

    Stephan

  63. Frank

    Na,Sie sind lustig! Rot/Grün hat genug Unheil angerichtet, siehe
    Schröder/Fischer. Die brauchen unbedingt Aufpasser an ihrer Seite.

  64. Hans Immanuel Herbers

    Es scheint für grüne Funktionäre schlicht undenkbar, dass Piraten Piraten sind und nicht böse, unfolgsame Grüne.

    Diese Verratsrhetorik ist für einen menschenrechtspolitischen Sprecher demaskierend.

    Jenseits des rhetorischen Fehlgriffs steckt nicht mehr dahinter, als was Sozialdemkraten viele Jahre über Grüne sagten: „Die sind doch Fleisch von unserem Fleische.“ Schade, dass nun Grüne dieselbe sinnfreie Logik wiederholen.

  65. Tom

    Leute als Verräter zu bezeichnen ist eine Beschimpfung, da dieses Wort eine entsprechende negative Bedeutung beinhaltet. Egal in welchem Zusammenhang. Sie kann begründet sein oder nicht aber es bleibt eine Beschimpfung. In diesem Fall bezieht es sich auf Wähler also ist es eine Wählerbeschimpfung.

    Als nächstes stellt sich die Frage nach dem Grund. Ausreichend ist für Sie anscheinend, das die Überzeugungen der Wähler nicht mit den Ihren übereinstimmen und sie dies mit ihrer Stimme auf dem Wahlzettel deutlich gemacht haben. Dabei machen Sie sich nicht die Mühe sich mit den Zielen dieser Leute auseinanderzusetzen. Sie kanzeln sie einfach dafür ab das sie nicht -strategisch gewählt- haben. Dies sehen Sie als ausreichenden Grund für eine solche Beschimpfung an?

    Warum geht Sie eigentlich davon aus, das nur Eure bzw. SPD Wähler die Piraten oder die Linken wählen? Dies würde ja im Umkehrschluss bedeuten das Ihr nicht die Politik macht, die diesen Teil eurer (damit ehemaligen) Wähler anspricht… *upps*

    Ein „Idealist“ ist also jemand der nicht zu seinem Überzeugungen steht, sondern das versucht das kleinere Übel aka „Umsetzungsfähigkeit politischer Inhalte im Rahmen der Mehrheitsverhältnisse“ zu wählen? Mit dieser Einstellung sind die Grünen wohl kaum gestartet oder? Genauso wenig sind wohl die Bündnis90-Aktivisten so an Politik herangegangen.

  66. Diana

    Können sich jetzt alle mal wieder beruhigen?

    Ich finde schon, dass man der Meinung sein kann, dass Wählerinnen und Wähler sich vielleicht auch mal strategisch entscheiden könnten bei der Stimmtabgabe – und nichts anderes schreibt Volker Beck hier. Er sagt, dass Leute, die Piraten und Linke gewählt haben, nicht strategisch gewählt haben. Punkt. Da muss man nicht so geifernd lospöbeln wie einige Kommentatoren hier.

    Auch meiner Meinung nach greift seine Argumentation zu kurz, denn offenbar fühlen sich z. B. die Piratenwähler mit ihren Anliegen eben NICHT gut aufgehoben bei den anderen Parteien und wählen diese deshalb auch nicht. Mir sind im Endeffekt Leute lieber, die zur Wahl gehen und für eine Partei stimmen, die keine Chance hat, als solche, die gar nicht zur Wahl gehen und sich gar keine Gedanken machen. Verschenkt sind die Stimmen damit meiner Meinung nach nicht, sondern sie drücken aus, welche Themen einer nicht ganz unerheblichen Zahl Menschen wichtig sind. Dann ist es an den anderen Parteien, sich dieser Themen vielleicht verstärkt anzunehmen, um diese Wähler zu gewinnen.

    Also, Herr Beck, nicht über vergossene Milch weinen, sondern Ärmel hochkrempeln, anpacken und überzeugen im Bereich Netzpolitik!

  67. Pingback: Volker Beck sieht die Felle davon schwimmen - Pirat Aleks A.

  68. Carsten

    Ein inhaltlich dünner Tweet von 140 Zeichen bekommt nicht mehr Substanz, wenn die darin enthaltenen Aussagen auf einen Blogartikel gestreckt werden.

    Bei der nächsten Schwarz-Grünen bzw. Jamaika-Koalition werden Ihre Leser sie schon daran erinnern, dass auch die Grünen biegsam sind. So biegsam, dass man oben beschriebene Politikziele wie Datenschutz bei anderen Parteien besser aufgehoben sieht.

  69. mumpfel

    Wofür Rot-Grün? Sozialen Kahlschlag hat Schwarz-Geld genau so gut drauf.

  70. herbivor

    Wenn ‚uns‘ jemand verraten hat dann doch wohl eher die, an die das Lied ursprünglich adressiert war.
    Die Sozialdemokraten (und die Grünen waren auch dabei) waren es schließlich die mit ihren Hartz-Gesetzen den Sozialstaat und mit ihrem Überwachungswahn die Bürgerrechte entscheidend zurückgedrängt haben.

    Mein Tipp an die Grünen: Haltet euch lieber an die Linkspartei, die ist die neue SPD, die alte SPD wird über kurz oder lang eh zwischen denen und der CDU zerrieben.

  71. Tazjin

    Da sträuben sich einem ja die Nackenhaare, wenn man so einen Stuss liest!

    Sind Sie schon einmal auf die Idee gekommen, dass insbesondere Wähler der Linkspartei beabsichtigten, diese in der Regierung zu sehen?

    Strategisches Wählen ist in einer Demokratie wie unserer einfach falsch.

  72. Pingback: Die grüne Meinung – oder: Warum habt ihr uns nicht gewählt?

  73. cptsalek

    Oh man, und ich habe mal Grüne gewählt…
    Kann es sein, dass die Wähler von Links- und Piratenpartei sich gegen SPD und Grüne ausgesprochen haben? Ist ja nicht so, als hätte NRW nicht lange genug unter genau einer solchen Regierung gelebt.
    Und mal ehrlich: Die Grünen sind nicht mehr das, was sie mal waren. Seit der ersten Regierungsbeteiligung wurden grüne Grundsätze des Machterhaltes wegen abgeschafft, siehe z.B. die Zustimmung zu Kriegen, Kohlekraftwerken und der Unterstützung der HTR (Hochtemperatur Reaktor)-Forschung.
    Im Gegenteil, es ist schade, dass die Piraten nicht mehr Stimmen bekommen haben.

  74. Torsten Fehre

    Sehr geehrter Herr Beck,

    ich bin erschüttert darüber, dass auch Bundestagsabgeordnete der GRÜNEN anscheinend die parlamentarische Demokratie grundlegend nicht verstanden haben.

    Noch mal zur Verdeutlichung: Man wählt ein *Parlament* und keine Regierung. Und Ihre Infratest-Dimap-Umfrage (warum ist die eigenltich nicht verlinkt?) können Sie sich dorthin stecken, wo nie die Sonne scheint.

    Wenn Sie das anders sehen sollten: Wo bleibt der Gesetzesvorschlag der GRÜNEN, dsss der Wähler auf dem Wahlzettel zusätzlich befragt werden soll, welche Koalition er denn gern hätte? Wir brauchen schließlich ein neues Wahlgesetz bis 2011; was für Vorschläge kommen da überhaupt von Ihrer Fraktion?

    Vielleicht will der Wähler auch gar keine Koaliton; sondern eine Minderheitsregierung? Stand dies bei der Umfrage überhaupt zur Option?

    Aber Wählern vorzuwerfen, sie hätten ihre Stimme verschenkt, das finde ich unter aller Kanone. Schauen Sie mal bitte im Grundgesetz nach, welche Aufgaben Parteien haben. Da steht nichts von Parlamente besetzen oder Regierungen stellen.

    Parteien bekommen sogar Geld vom Staat, um ihre Aufgaben zu erfüllen. Wieviel es gibt, ist davon abhängig, wieviele Menschen diese Partei wählen (pro Stimme bis zu 86 Cent im Jahr).

    Ich bin Pirat; d.h. so schnell werde ich die GRÜNEN bestimmt nicht wählen. Aber eines muss man mal wieder sagen: Auch wenn es viele programmatische Überschneidungen zwischen PIRATEN und GRÜNEN gibt: Eine Wahlentscheidung hat noch eine dritte Komponente: Und zwar darüber, wer „meine“ 86 Cent bekommen soll. Und für mich persönlich ist das bestimmt keine Partei, die Leute wie Sie auf Landeslisten setzt.

  75. Gnom

    Lieber Volker Beck,

    stimme Ihnen so weit zu das z.b. die 1,5% der Piraten in NRW sicherlich genau die fehlenden Prozentchen sind die Rot Grün klar gemacht hätten, sehr ärgerlich. Es wäre und ist auch meine Wunschkoalition.

    Die Frage ist aber wieso es überhaupt die Piraten gibt und genau da haben die Grünen voll daneben gegriffen und sind selber (Mit)-Schuld an deren Existenz.
    Wer im Bundestag „Zensursula“ in nicht unerheblichen Maß zustimmte in dem man sich enthielt und einen eher schwammigen Kurs fährt in Sachen „Zensur im Netz“ darf sich nicht wundern wenn die Zielgruppe sich abwendet.

    Da hilft auch diese kleine versteckte Wählerschelte nichts.

  76. Sabine Engelhardt

    Das ist ja wohl ein ziemlich krankes Demokratieverständnis, das Sie da an den Tag legen. Zum Glück kenne ich andere Grüne, die nicht auf die Idee kommen, einen derartigen Stuß zu verkünden, sonst könnte ich glatt ein falsches Bild bekommen.

    Für mich klingt das wie ein Ablenkungsmanöver, um nicht zugeben zu müssen, daß man es — genauso wie die anderen Parteien auch — nicht geschafft hat, die etwa 40 % Nichtwähler abzuholen. Das war ja wohl deutlich mehr Stimmenpotential als die 1,5 % Piraten oder 5,x % Linke.

  77. tj

    Wenn ich Sie richtig verstehe, wollen Sie am liebsten alle Parteien außer der Ihren abschaffen. Leute, die noch in Erinnerung haben, wie Ihre Partei einen Innenminister Schily mittrug, wie Ihre Partei mehrfach für Kriegseinsätze gestimmt hat, wie ihre Partei durch Stimmenthaltung das Gesetz zur Internetzensur zumindest passiv akzeptiert hat, sehen Sie als Verräter an. Mit Verlaub, so eine Haltung hätte ich von Vertretern einer angeblich sich zu einer pluralistischen, demokratischen Gesellschaft bekennenden Partei nicht erwartet, sondern allenfalls von Pro-NRW.

  78. n.k.

    Wie kann man nur auf die Idee kommen, die PPD wäre eine homogene Masse und auch noch tief im linken Spektrum verankert und dann als Krönung mit Größenwahn deren Stimmen der eigenen Partei zurechnen wollen?

  79. Lars

    Absolut peinlich, auf welchem Niveau hier kommentiert wird. Wer aber über das, zugegebener Weise sehr spitz formulierte Statement von Volker Beck nachdenkt, dem wird sehr schnell klar:
    Den Grünen haben in NRW gerade mal 1.500 Stimmen zum 24. Mandat und damit zur Mehrheit für rot-grün gefehlt. Dass sich die Piraten mit ihrem weitgehend von den Grünen abgeschriebenen Programm und dem ohne jede Erfolgsaussicht geführten Wahlkampf um grüne Stimmen zurechnen lassen müssen, wird ihnen nicht passen. Das schlechte Gewissen wird die Piraten und ihre Wähler (der weitaus größte Anteil sind dort Männer) aber noch lange verfolgen. Da wollte man cool sein und was anderes wählen und hat im schlechtesten Fall doch nur Rüttgers und schwarz-gelb bekommen. Soviel zum Wahlslogan der Piraten „Wählen muss sich wieder lohnen“. Das war wohl nix.

  80. Uli

    Welch ein lächerlicher Blödsinn ! Solche Figuren wie den Blog-Betreiber brauchen wir nach Clement und Fischer, Schröder und Co unbedingt.
    Die Grünen braucht eigentlich niemand, widerlich.

  81. egghat

    MUSS KOTZEN!

    1.) Darf man nicht mehr wählen was man will?
    2.) Die Grünen haben der SPD auch etwa ein Jahrzehnt die Mehrheit unabhängig von SPD und CDU UNMÖGLICH gemacht. Vergessen?
    3.) Wahlbeteiligung fast 4% Prozentpunkte niedriger. Fast 400.000 Nichtwähler mehr. Und da wird über die 120.000 (?) Stimmen der Piraten gejammert?

    Herr Beck, die Zeit für faule Kompromisse ist vorbei.

    Für Leute, die SPD wählen, weil sie ja „eher“ für den kleinen Mann ist, aber Rentenalterverschiebung und Hartz IV beschlossen hat.

    Für Leute, die Grün gewählt haben, weil diese sofortigen Atomausstieg und Peace4ever versprochen haben, aber Kosovo + Afghanistan beschlossen haben und die AKWs 30 Jahre weiterlaufen lassen, den Kohleausstieg in NRW nicht geschafft haben (was denn oh Witz CDU/FDP gemacht haben) und weiterhin mit vollster Kraft dafür kämpfen, mit noch mehr Milliarden den Anteil der Fotovoltaik im sonnenarmen Deutschland von 1% auf weiterhin komplett lächerliche 2% zu steigern. *Das* wird die Klimakatastrophe sicherlich aufhalten …

    Nee, die Zeit dieser Kompromisse ist vorbei. Ich wähl den Mist nicht mehr. Ein Posting wie dieses bestätigt mich nur in dieser Hinsicht. Hat man es ein den Club der Etablierten geschafft, ist scheinbar jeder ein „Verräter“, der seine Stimme für einen Nichtetablierten abgibt. Dabei gehörte man vor 20 Jahren noch genau dazu … Versteh ich nicht. Echt nicht.

  82. tripod

    @Lars: Also bist du der Meinung, jegliche Parteien unter 7% sollten erst garnicht zu Wahl antreten? Dass die Meinung von 120.000 Menschen in NRW unwichtig ist? Das Programm der Grünen ist in vielen Punkten nicht schlecht, aber wenn Sie sich das Programm der Piraten in NRW *wirklich* durchgelesen hätten, hätten Sie eklatante Unterschiede feststellen können. Was Dinge wie Basisdemokratie, Mitbestimmung, Unabhängigkeit, moderene Parteiarbeit und Gleichberechtigung angeht, können die Grünen noch viel von den Piraten lernen.

  83. GoodSpeak

    Hallo,

    bevor ich diesen Schwachsinn hier gelesen habe, dacht ich das die Grünen eine rech passable Partei sind. Aber das hier ist der letzte Scheiß….
    wir leben in einer Demokratie und wenn manche Menschen meinen, die Grünen halt nicht zu wählen, sonder halt die Piraten oder die Linken, dann sollte man vielleicht erstmal im eigenen Wahlprogramm nach den Fehlern suchen. Den schwarzen Peter zuschieben kann jeder, aber mal an die eigene Nase fassen, das zeigt doch mal größe…
    Ich habe früher in Berlin immer Ströbele gewählt… aber jetzt kriegen die Grünen keine Stimme mehr von mir….
    Und ich bin nicht der einzigste. Also hat dieser ganze Mist hier mit der Äußerung nur bewirkt, dass mehr Menschen eben nicht die Grünen wählen…

    !!!! AHOI !!!!

  84. webwurst

    Ja, also wie wärs denn, wenn vielleicht ein paar Grüne der Piratenpartei über die 5%-Hürde helfen? Wegen der „Auswirkungen auf die parlamentarischen Mehrheitsverhältnisse und die davon abhängige Regierungsbildung.“ wär das doch auch toll für die Grünen!

    Nichts für ungut 😉
    webwurst

  85. mbraun

    Schon klar, dass die Parteien die erstmal über die 5% kommen gleich alle „Sonstigen“ für überflüssig betrachten. Und wenn euch eine Stimme zur Mehrheit gefehlt hätte, so what? Die Leute sollen ehrlich wählen und sich nicht als Wahlvieh einspannen lassen. Der tatsächliche Verlierer ist die SPD, die Grünen haben von taktischen Wählern profitiert aber die Verluste nicht ganz ausgleichen können. Die „Schuld“ für die Lage ist also bei der SPD und der Politik im allgemeinen (Nichtwähler) zu suchen, bei sonst niemandem.

  86. ben gunn

    Herr Beck,
    vielleicht ist die Ausgangsbasis ihrer Betrachtung, die infratest-dimap Umfrage nicht differenziert genug, nicht umsonst ist die Aussage „gut für das Land“ in Anführungszeichen gesetzt. Gut für das Land wäre auch eine Abschaffung von HartzIV, Einführung eines Mindeslohnes, Abzug aus Afghanistan und so weiter und so fort…
    Sich von mir aber zu wünschen eine Parei zu wählen, die sich kilometerweit von ihren Zielen entfernt hat um andere die wenigstens mit Ansage den unsozialen Kurs in diesem Land fortsetzen ist dann doch etwas vermessen.
    Dann auch noch taktisches Wahlverhalten (und nicht basisdemokratisches) einzufordern zeigt eigentlich nur, in welcher Welt Politiker leben…
    Vielleicht tut den Grünen so etwas wie „Erdung“ mal wieder ganz gut und die Menschen, die Sie als „Verräter“ betiteln helfen Ihnen dabei…

  87. Demokrat

    ♪♫ Wer hat uns verraten? Die Piraten! ♪
    ♫ Wer war mit dabei? Die Linkspartei! ♫♪

    Erinnert mich irgendwie an 38-45.
    Herr Beck eine wahl ist eine demokratische äusserung,und da wählen die Bürger die Partei die sei wollen.
    Nur die dummen wählen taktisch.

    Ne wahl ist kein spiel.
    Und 1,5% der nrw Wähler haben deutlich gesagt das sie die piraten wollen,und das akzeptiert jeder Demokratische Politiker.

    Ihre äusserungen sind eine widerliche Missachtung.

  88. Pingback: Daniel Schwerd » Blog Archive » Das Demokratieverständnis des Volker Beck

  89. Sid

    Die Grünen zu wählen wäre mir niemals eingefallen,wenn man so die Schilyjahre sieht,als man zu Gunsten der sicherlich richtigen Umweltpolitik,innenpolitsich jeden Unsinn durchwinkte.
    Aber deswegen seid ihr ja die Grünen und nicht die Piraten.

    In diesen Themen ist sogar die FDP noch glaubwürdiger,wenn man an die Justizministerin denkt,oder
    Baum und Hirsch, nur werden die von den Wirtschaftsfreunden ihrer Partei angstvoll „versteckt“.

    Wenn sie nun glauben ein Piratenwähler wäre automatisch ein Grünenwähler, dann nicht für ungut herzlichen Glückwunsch zur Profilneurose.

  90. Wolfgang G. Wettach

    Lieber Volker –

    bei allem Respekt für (dich als Person und) den allergrössten Teil der Arbeit die du ansonsten als Grüner machst: Den Kommentaren deiner Kritiker bei Facebook und hier im Blog kann ich nur vollinhaltlich zustimmen.

    Und ich denke bei mir: Wer solche Kommentare im Beckstage-Bereich abgibt, den sollte man zu diesem Thema jedenfalls nicht auf die Bühne und ans Mikro bitten, schon um Peinlichkeiten wie diese soweit möglich zu vermeiden.

    Ganz offensichtlich haben wir Grünen in NRW unsere Wähler erreicht, wenn du das Wahlergebnis und unsere Zuwächse anschaust. Der SPD ist das geiche nur sehr eingeschränkt gelungen. Dass LINKE und Piraten auch Wähler gefunden haben ist kein Versehen – und auch nicht falsch.

    Wer Rüttgers vermeiden wollte konnte bei strategischer Überlegung weder guten Gewissens Grüne noch SPD wählen.
    Wenn jetzt Rüttgers doch Ministerpräsident wird (oder ein anderer CDU’ler) dann vor allem weil die SPD nicht die Kraft hat, eine Koalition mit der Linken einzugehen – und nicht die Kraft hatte, mehr Wähler wiederzugewinnen die sie in der Vergangenheit verloren hatte.

    Dass wir auch dort Direktkandidaten aufstellen und aktiv für sie werben wo die SPD kein gutes Angebot macht mag aus Koalitionsarithmetik falsch sein, es ist dennoch politisch richtig.
    Dass andere Parteien zur Wahl antreten obwohl es uns Grüne (und inhaltliche Überschneidungen) gibt, ist nicht nur demokratisch sondern auch gut so – wenn uns das dazu bringt darüber nachzudenken ob wir Bürgerrechte und digitale Freiheiten wichtig und ernst genug nehmen, wenn das die SPD dazu bringt, das Soziale und eigene linke Flügel noch deutlich ernster zu nehmen, dann ist das gut so, und dann ist jede Stimme für Linke und Piraten nicht verschwendet und nicht verloren – sondern eine, um die wir das nächste Mal werben sollten. Und zwar nicht wahltaktisch sondern inhaltlich.

    Wir haben inhaltlich das bessere und rundere Angebot.

    Aber wir müssen darauf achten, auch personell einladend zu bleiben und um weitere neue Mitglieder zu werben statt bisherige Wähler und Sympathisanten abzuschrecken. In diesem Sinne war dein Beitrag, Volker, das was du von den Piraten/Linken-Wählenden sagst: Nicht hilfreich.

    Mit grünem Gruß aus Tübingen,
    Wolfgang G. Wettach

  91. Thomas Maier

    Lieber Herr Beck,

    Was ist nur los, dass Sie einfachste Prinzipien einer Parlamentarischen Demokratie nicht verstehen? Und wie kommen Sie auf die lächerlich absurde Idee, Links- und Piraten-Wähler seien abtrünnige Grüne-Wähler?
    Sorry, aber unter diesen Gegebenheiten muss ich sie unpolemisch, sachlich und korrekt als dumm bezeichnen. Denn jeder mit einem Funken Intelligenz würde nicht so einen behinderten Scheißdreck schreiben und ohne Verlust an Selbstbewusstsein mit den Linken koalieren.

    Wer hat uns verraten? Die Grünen natürlich. Saarland sage ich nur.

  92. Tim

    Diese Aussage ist genauso schwachsinnig, wie die Weigerung der FDP in Sondierungsgespräche einzusteigen, mit der Begründung, man spreche ja auch mit den „Anderen“.

  93. Blackwolf_cgn

    Hallo Herr Beck,

    wenn ich Sie richtig verstehe geht es Ihnen darum Macht zu erlangen, um andere die an der Macht sind zu vertreiben. Bitte berichtigen Sie mich wenn ich falsch liegen sollte.
    Damit stellen Sie sich als Mitglied einer vermeintlich demokratischen Partei – oder sind die Grünen nach Ihrer Aussage noch demokratisch? – in die Reihe ein mit vielen Anderen Politikern der letzten 80 Jahre
    Es ist schon interessant, daß ehemalige Mitglieder ALLER Parteien, auch der Grünen, zu der Piraten Partei abwandern. Dort versucht man mind. Basisdemokratisch zu sein und ist auf dem besten Wege dorthin.

    Babak Tubis

  94. xbg

    Tja, schön und gut, lieber Herr Beck, aber mal eine Gegenfrage:

    Wie soll denn der Wähler jemals seinen Willen zum Ausdruck bringen können, wenn er sich von Wahl zu Wahl mit derartigen Konstellationabwägungen „erpressen“ lassen muss? Offenbar müssen manche Parteien eben erstmal den Karren in den Dreck fahren, bevor sie was lernen.
    Andersrum wird ein Schuh draus: Hätten die Grünen in der Diskussion z.B. hörbarer gegen das Internetsperrengesetz Position bezogen, dann hätten sie jetzt vielleicht ein paar Piratenwähler.

  95. Andreas

    Dass die Grünen ihre eigene Geschichte so schnell vergessen, hätte sich damals auch keiner träumen lassen. Oder die Zustimmung zu einem Kriegseinsatz der Bundeswehr.
    Tatsächlich sind die Grünen heute in ihrem Politikstil nicht mehr von anderen größeren in Parlamenten vertretenen Parteien zu unterscheiden.
    Ein bischen abwegig, dass nun hier die These vertreten wird, nur die anderen können an diesem Ergebnis schuld sein.
    Aber vielleicht kriegt Herr Beck ja auch nochmal die Kurve, und kehrt in einen fairen, politischen Wettstreit zurück.

  96. Cymaphore

    Wenn ich dein Head-Banner da sehe, dann muss ich dir mal folgendes schreiben…

    Ich war am Samstag vor der Wahl in Düsseldorf Straßenwahlkampf für die Piraten machen… Unsere wenigstens einigermaßen umweltschonend gemachten Flyer (Kein Lackhochglanz, usw)…

    Sehe ich da den Grünen-Stand, auf dem Markt. Verteilen die da fleissig Luftballons… Fliegt immer wieder mal einer weg.

    Geh ich zu dem Stand. Und frage: „Wie lange dauert das denn, bis so ein Ballon biologisch abgebaut ist?“ … 10 Sekunden Stille … Antwort: „Ja, darauf kann ich leider keine Antwort geben“

    Wollts nur gesagt haben. 😀 …

    Wir rekrutieren uns v.a. aus Nichtwählern… SPD hat fast so viele Wähler an die Nichtwähler verloren, wie wir überhaupt Stimmen bekommen haben…

    Haltet euch einfach an euer Programm, dann müsst ihr euch auch nicht vor uns fürchten. In Ländern wo die Grünen ihrem Programm stark und selbstbewusst treu bleiben und nicht im Namen der Macht vor der schwarzen Pest einknickt, haben es die Piraten sehr schwer – siehe Österreich 🙂

    PS: Wählerstromanalyse: http://wahlarchiv.tagesschau.de/wahlen/2010-05-09-LT-DE-NW/analyse-wanderung.shtml

  97. slowtiger

    Volker Beck denkt offenbar immer noch wie im 19. Jahrhundert. Ich wüßte nicht, daß ich irgendeinen Vertrag mit den Grünen hätte, den ich irgendwie „verraten“ könnte. Und Parteien aus so unsinnigen Gründen wie Machterhalt und anderer taktischer Spielchen zu wählen ist mir zu doof. Genau deshalb wähle ich ja die Piraten: weil es mir um Sachpolitik und klare Antworten geht.

    Beck, denk doch einfach mal etwas schärfer nach, warum wohl ich nicht die Grünen gewählt habe. Könnte es, nur so ein Hinweis, vielleicht an deren Programm und Verhalten liegen? Na, dämmerts?

  98. Carsten Kollmeier

    Sollen Parteien erst antreten, wenn sie sicher die 5% Hürde schaffen? Wie sollen sie sich etablieren? Wem haben die Grünen 1980 eigentlich die Stimmen „geklaut“? Haben da nicht auch einige gedacht „Hätte ich mal lieber SPD gewählt“.

    Nein. In einer Demokratie ist es wichtig, dass eine Bandbreite an Parteien eine Bandbreite an Meinungen repräsentiert. Unabhängig von den Erfolgsaussichten. Wenn etablierte Parteien nicht alle relevanten Themen kompetent repräsentieren, dann *muss* eine neue Partei antreten. Selbst wenn sie es nicht in die Land- und Bundestage schafft, so weckt sie zumindest das Interesse für die neuen Themen.

    Übrigens: Ich habe Grün gewählt. In der Hoffnung, eine weltoffene Partei zu wählen. Umso mehr ärgern mich solche Äußerungen.

    Guten Tag.

  99. Sascha

    Sehr geehrter Herr Beck,

    seit gut zwanzig Jahren, nämlich seit meiner Volljährigkeit, bin ich in diesem Land wahlberechtigt. Bei den ersten vier bis fünf Wahlen, an denen ich teilnehmen durfte, habe ich Die Grünen gewählt. Danach nie wieder. Die SPD habe ich seit 2002 nicht mehr gewählt und werde auch das sehr wahrscheinlich nie wieder tun.

    Ich bin also — als Wähler der Linken — einer derjenigen, die „Ihnen“ die rotgrüne Koalition „vermasselt“ haben. Und ich werde Ihnen auch gern erklären, warum: Weil sowohl Bündnis 90/Die Grünen als auch die SPD seit vielen Jahren keine Politik mehr machen, mit der ich mich identifizieren kann.

    Das Unbehagen fing im Grunde schon viel früher an, denn in jeder Landesregierung, in die Die Grünen in den 90er Jahren einzogen, waren sie bereit, so gut wie jeden Unfug der SPD mitzumachen. Ja, ich weiß, Juniorpartner, der ohnehin nicht viele Gestaltungsmöglichkeiten hat, usw. — damit habe ich mich damals auch getröstet und mein Kreuzchen tapfer weiter bei Grün gemacht.

    Schlimmer wurde es nach dem Start der 1. Regierung Schröder im Bund: Kriegseinsätze (mit der unsäglichen Begründung „Neues Auschwitz verhindern“) wurden ebenso mitgetragen wie eine dreißigjährige Laufzeitgarantie für AKW a.k.a. „Abschaffung der Kernenergie“. Noch übler wurde die Politik dieser Regierung nach den WTC-Anschlägen vom 11. September 2001: Quasi über Nacht wurden zahlreiche bürgerrechtsfeindliche „Sicherheitsgesetze“ durchgewunken, die bereits so abscheulich waren, dass zuvor selbst der rechte Rand der CDU/CSU sich in seinen feuchtesten Träumen nicht vorstellen konnte, so etwas jemals durchzusetzen.

    Der Gipfel war jedoch für mich die „Agenda 2010“, das heißt die Zerschlagung des Sozialstaats unter Namensgebung und Führung eines inzwischen auch formaljuristisch als Verbrecher entlarvten Automobilmanagers: Das bis dahin größte Sozialabbauprogramm in der Geschichte der Bundesrepublik, neben dem selbst die unsozialsten Schandtaten der Regierung Kohl fast schon sozialistisch aussahen.

    Nein, Herr Beck, nicht „Piraten- und Linken-Wähler“ sind schuld, wenn ihr Grünen eure Wunschkoalition nicht bekommt. Sondern einzig und allein ihr selbst, die ihr nichts für Bürgerrechte tut (hier bieten die Piraten glaubwürdigere Konzepte), und als Partei, mit Verlaub, schwerreicher, grünteeschlürfender Zahnärzte und Oberstudienräte, schon gleich gar nichts für die soziale Gerechtigkeit (da punktet die Linke).

    Trotz alledem hoffe ich, dass sich SPD und Grüne ein Herz fassen und mit den linken „Schmuddelkindern“ verhandeln. Denn irgendetwas muss doch aus Zeiten echter Sozialdemokratie und Bürgerrechtsbewegtheit noch übrig sein, als dass man eher mit einer linken Partei einen gemeinsamen Nenner findet als mit der radikalneoliberalen FDP oder den konservativen Freunden des ständigen Verfassungsbruchs. Oder etwa nicht?!

  100. Henrik

    Sie haben eine bedenkliche Auffassung von Demokratie, wenn Ihnen bei einem persönlich unliebsamen Ergebnis gleich der Begriff „Verrat“ in den Sinn kommt. Ihrer Partei tun sie mit solchen Bekundungen jedenfalls keinen Gefallen.
    Hinzu kommt noch die inhaltliche Verdrehtheit:
    Mit den gleichen Argumenten könnte die SPD die Grünen-Wähler als Verräter bezeichnen, wo sie doch durch ihre Stimme für die Grünen die stärkste linke Volkspartei, die SPD, von der absoluten Mehrheit deutlich weggerückt hat.
    Leute wie Sie in den Reihen der Grünen sind es, weshalb sich so viele Leute enttäuscht selbst von den Grünen abgewendet haben und weshalb es die Piraten zurecht gibt.

  101. Christophe

    Was den Parteien nicht in den Kopf will: Die Bürger sehen die Linke längst nicht so kritisch wie die Grünen oder die SPD die Linke sehen. Schon bei der Bundestagswahl war klar: Die Leute geben einen klaren Auftrag für Rot-Rot-Grün. Im Parteienspektrum ist die Linke kaum extremer als die FDP. Warum haben denn die SPD oder Grünen Wähler nicht strategisch gewählt? 3,5% von euch, und ihr hättet eine neue Partei ohne SED Vergangenheit.

    Herr Beck, die Piraten werden sich auf Dauer etablieren. Allein von den Mitgliederzahlen und dem Presseecho her ist es sinnlos, auf besseres Wetter zu hoffen. Geben Sie lieber bei nächstem Mal eine Wahlempfehlung für die Piraten, dann haben sie eine Koalitionsoption mehr 🙂

  102. Meiffe

    Wenn man die „kleinen“ Parteien nicht wählen sollte, hätte es die Grünen (so wie sie jetzt sind) NIE gegeben!

  103. Markus

    Warum sind wir PIRATEN Schult? Weil wir die 5% nicht geknackt haben? Da hätte der werte Herr Beck uns ja mal was von seinem „Traumergebnis“ abgeben können…

    Sorry, aber dieser Blogpost disqualifiziert die Grünen…

  104. lala

    Herr Beck,
    wie wäre es, mal nicht nach einem Schuldigen zu suchen? Wenn die Leute nicht grün wählen, liegt das wohl an grün, oder?

    Am Rande: Glauben Sie, mit polarisierenden Äußerungen Stimmen zu fangen? Hat ja bei Rüttgers ja auch super geklappt!

  105. schwarzbart

    Stellen wir die Angelegenheit mal vom Kopf auf die Füsse: Die Wähler haben uns gewählt, weil sie sich von den Altparteien (eplizit incl. Grün) verraten oder unverstanden fühlen. Ihre Beiträge der letzten Tage geben unseren Wählern recht.
    Übrigens ist funktionierende direkte Demokratie für uns eine conditio sine qua non. Es wird – wenn wir’s dann mal in die Parlamente schaffen, keine Koalition geben, ohne die Realisierung dieses Ziels. Die Grünen haben sich da eher als systemkonforme Umfaller gezeigt.
    Demokratie ist nichts für Maulhelden und Umfaller, Herr Beck. Und – am Beispiel Afghanistan – gegen 70% der Wähler zu entscheiden, ist nicht staatstragend, sondern undemokratisch. Grün eben.

  106. Pingback: Wayne … » Blog Archive » Volker Beck ist sauer über fehlende Mehrheit in NRW

  107. Constantin

    Es ist immer wieder schön mit anzusehen, wie selbsternannte Demokraten es nicht verkraften können, dass sie selbst nicht fähig waren, genug Wähler von ihrem eigenen Parteiprogramm zu überzeugen. Und anstatt darüber nachzudenken, warum es ihnen nicht gelungen ist, nein, da macht man lieber andere Parteien dafür verantwortlich und die Wähler gleich mit, denn die Piraten und Linken an sich haben ja nicht die Mehrzahl der wähler ausgemacht, sondern die Wähler selbst, die diese Parteien gewählt haben. Somit frage ich mich, Herr Beck, ob sie hiermit das versagen ihrer Partei (und damit auch ein Stückweit sie selbst) den Wählern in die Schuhe schieben wollen, die Sie nicht gewählt haben? Wenn ja, dann sollten sie von diesen bei den nächsten Wahlen schonmal keine weitere Stimmen erwarten und falls nein, wollen Sie dann allen ernstes Parteien für Ihr versagen verantwortlich machen, nur weil diese scheinbar die Wähler besser von Ihrem Programm überzeugen konnten als Sie von Ihrem?

    Das wäre dann wirklich verrat an der Demokratie!!

    Außerdem: „[…]liebe Piraten. Aber mit euren 1,5 Prozent werdet ihr in NRW keinen politischen Wechsel einläuten. Ihr habt ihn allenfalls verhindert.[…]“ Warum sollen wir, die Piraten, nur auf andere Parteien schielen? Haben dann die Wähler, die die Grünen bei deren erster Bundestagswahl (1,5%) nicht auch Stimmen verschenkt? Ich glaube Sie sind da viel zu Egozentrisch, so wie die anderen Partei im Übrigen auch. Es wird nicht Wert darauf gelegt, dass die eigenen Programmziele umgesetzt werden, sondern es geht viel mehr um Machtbessenheit.

    Mit ganz dollen und lieben Grüßen,
    Constantin

  108. Michi

    Lieber Herr Beck,

    vielleicht sollten sie die Schuld eher den paar Millionen Nichtwählern geben.
    Wählern zu unterstellen sie hätten „falsch“ gewählt halte ich für höchst undemokratisch.

    Vielleicht haben tatsächlich einige Piraten die Rüttgers weg haben wollen auch die Grünen gewählt. Vielleicht hätte es den Piraten ja ansonsten zu 5% gereicht. Das halte ich zwar als sehr spekulativ, aber genauso könnte man argumentieren das diese Wähler falsch gewählt haben.

    Das Piraten im allgemeinen eher Rot Grün haben wollen mag ich auch bezweifeln. Mir persönlich wäre es zwar lieber als Schwarz Gelb, aber am liebsten wäre es mir wenn eine Partei sich wirklich auch für die Themen einsetzt und sie nicht nur einfach ins Parteiprogramm schreibt wie die Grünen.

    Beispiel: Elena
    Das Elena Projekt wurde damals unter der Rot Grünen Bundesregierung gestartet.
    Auf einer Demo in Tübingen gegen Elena und die Datensammelwut waren gerade mal eine Handvoll Grüne dabei. Der Großteil der Teilnehmer waren als Anhänger der Piratenpartei zu erkennen.
    Und dabei haben die Piraten nur ein Viertel der Mitglieder.

    Die Piratenpartei steht heute eher für das was die Grünen vor 30 Jahren standen. Eine Partei die die Interessen der jüngeren Generation auch vertreten kann. Die Grünen sind mittlerweile gealtert und die Ideale von früher zählen auch nicht mehr.

  109. Elmar

    Leider habe ich nicht das Gefuehl das Sie uns verstanden haben.

    Wir also Piraten, vll sogar ex Gruene waehler haben euch nicht verraten. Wir haben euch nicht gewaehlt.

    Wir haben euch nicht gewaehlt, weil wir das Gefuehl haben das Ihr uns nicht versteht.

    Also sollten sie nicht ueber die verlorenen Stimmen rumweinen sondern eher zusehen das Sie ihre Partei aendern das sie wieder unsere Stimmen bekommen.

    Ich verstehe nicht wie die Gruene Partei sich nun Hinstellt und so unterstellt das waeren sonst ihre Stimmen gewesen. Ordentlich arrogant aus meiner Sicht.

  110. martin k

    Wenn die Grünen im prinzip eh das gleiche wollen wie die Piraten, wer stimmt dann immer statt den Grünen ab?

    – Otto Katalog
    – Zensursula
    – …

  111. Simon

    Bisher habe ich zumindest meine Erststimme an die Grünen vergeben.
    Betonung auf _bisher_

    Ohne idealistische Menschen die auch mal Parteien unter 5% wählen gäbe es die Grünen heute nicht, sondern eine SPD/CDU Einheitspartei. Wenn sie das wollen ist ihnen, so leid es mir tut, nicht mehr zu helfen.

  112. Martina

    Was soll der Versuch der Spaltung jetzt kurz vor den Gesprächen mit den Linken? Wahrscheinlich sollen hiermit die Gräben wieder vertieft werden um dann ganz entspannt die Regierungsposten an der Seite von FDP und SPD zum Eigennutz einzunehmen.

  113. julia seeliger

    Ja, das ist ja lustig hier.

    Lass dich von den Oberflächlichen, die den Text nicht lesen, sondern nur die Überschrift, nicht beleidigen. Im netz wird so einiges heißer gekocht als dann offline gegessen.

    Ich weiß, wovon ich spreche 😉

    (manchmal muss man eben auch mal Trolls füttern … und die kommen dann aus ihren Löchern.)

  114. Kai

    Eigentlich bräuchte ich ja gar nichts mehr zu schreiben, meine Meinung wird hier ja ausreichend vertreten. Da sie aber von Statistiken leicht zu begeistern sind, trage ich mal dazu bei, die Waagschale mehr in Richtung „gegen Ihre Meinung“ zu senken: Wenn die Grünen es schaffen würden, mich mit ihrem Wahlprogramm anzusprechen…. Wenn die Grünen mir glaubhaft machen könnten, dieses Programm auch umzusetzen … Wenn die Grünen sich nicht in der Vergangenheit mehrfach als Fähnchen erwiesen hätten, dass beim leiseten Windhauch aus der Gegenrichtung die Segel streicht und ihr Programm über Bord wirft…. Dann wären die Grünen wählbar.

    Die Grünen haben sich NICHT gegen Zensurgesetze ausgesprochen.
    Die Grünen haben sich NICHT gegen den Trend ausgesprochen, Deutschland zum Überwachungsstaat zu machen, in dem es Verbrechen frühzeitig zu verhindern gilt statt sie aufzuklären, auf Kosten der individuellen Freiheit.
    Die Grünen haben NICHT die Rechte des Bürgers gegenüber dem Staat gestärkt.
    Die Grünen haben NICHT die Rechte des Einzelnen gegenüber der Wirtschaft gestärk.
    Die Grünen haben NICHT wenigstens den Versuch einer Reform unseres veralteten Urheber- und Patentrechts unternommen.
    Die Grünen haben sich NICHT für eine erschwingliche und hochwertige Ausbildung für jedermann eingesetzt (obwohl dieser Punkt zumindest auf dem Programm steht)
    Die Grünen haben schlicht und einfach NICHT EINEN EINZIGEN der Punkte angepackt, die dem durchschnittlichen Piratenwähler wichtig sind.
    Also soll sich ein Mitglied der Grünen jetzt auch bitte NICHT beschweren, dass sie die Stimmen derer, denen diese Punkte wichtig sind, NICHT erhalten haben.
    Und ich wage an dieser Stelle die Zukunftsprognose, dass jeder einzelne dieser Punkte für immer mehr Menschen immer wichtiger wird.
    In diesem Sinne: Segel setzen und klar zum entern, unser Schiff verlässt zwar grade erst den Hafen, aber wir haben günstigen Wind. Ahoi.

  115. Tobias

    [Verrat ist ein besonders schwerer Vertrauensbruch, der die angenommene Loyalität verletzt.] Zitat Wiki
    Also Herr Beck. Was hier passiert ist, war einfach die selbstständige demokratische Entscheidung der Bürger. Und zwar aller. Sowohl derer, die die Grünen gewählt haben, als auch derjenigen welche in den Piraten die bessere Partei für sich und das Land sehen. Wenn ich ihrer Argumentation folge, hätte ich (als langjähriger Grünenwähler) und alle anderen die Grünen bei ihrem politischen Einstand nie wählen dürfen. Dann wäre uns Ihr Ausrutscher von oben erspart geblieben. (;-)

  116. Waehler-HH

    Lieber Herr Beck,

    seit die Grünen hier in Hamburg zusammen mit der CDU eine konservative Regierung stellen, die ohne sichtbare Scham grüne Positionen cancelt um an die Pfründe zu kommen – seit dem sind die Grünen für mich unwählbar geworden. Könnte sich ändern, wenn die Grünen eindeutig bekennen, nur im Rahmen linker Mehrheiten an die Macht kommen zu wollen.
    Tja – dann wäre da noch das Saarland und ich habe beschlossen, für jeden Verrat, die Grünen einmal nicht zu wählen. Passt auf, dass sich das nicht zu dolle aufsummiert…

    Gruss Wähler-HH

  117. Exotherm

    Tja, Herr Beck, wenn sie sich da mal nicht gewaltig irren.

    Die Piratenpartei hätte sich höchstwahrscheinlich an einer rot-grün-orangen Regierung beteiligt, denn die Grünen sind den Piraten ja insgesamt gar nicht so furchtbar unsympathisch. Wann immer sie in NRW aufeinander trafen glich die Szenerie eher einem Benefiz-Freundschaftspiel. Es fehlte nur noch der T-Shirt-Austausch.

    Ein brillanter Schachzug der Grünen und der SPD wäre es gewesen dafür zu werben, dass der Wähler statt der Linken lieber die Piraten wählen soll, denn dann hätte es ein Chance gegeben, gemeinsam mit den Piraten ein sichere Mehrheit im Landtag zu stellen. Womöglich hätten die Piraten dafür noch nicht einmal auch nur einen einzigen Ministerposten beansprucht. Die seriöse Behandlung der Wahlkampfziele der Piraten hätte wahrscheinlich schon genügt.

    Sie vergessen anscheinend, dass sie in NRW viele Stimmen von Leuten bekommen haben, nur weil schwarz-gelb verhindert werden sollte. Diese Leute wählten die Grünen nicht weil sie so sind, wie Grüne eben sind, sondern obwohl sie so sind. Beim nächsten mal wird das wieder anders. Sie werden schon sehen.

  118. smokey

    Ich (als Piratenwähler) frage mal ganz ehrlich wie Sie, Herr Beck von einem „demokratischen Streit“ sprechen können, wenn Sie die Linkspartei ernsthaft als Koalitionspartner in Erwägung ziehen.

    Natürlich auch kein Wort darüber, dass die Koalition rot-rot-grün für die Menschen in NRW das größte Übel darstellt (lt. der Infratest-Tabelle!) und somit im krassen Widerspruch zum Wählerwillen steht. Machen Sie sich doch nicht immer besser als Sie sind. Die Grünen sind ein genauso macht-besessener Haufen wie die Rest. Nur die geben es wenigstens zu…

  119. Oliver

    @Julia: Naja, getrollt hat hier doch Volker Beck. Hat auch entsprechende Reaktionen hervorgerufen.

  120. Oliver

    1980 haben 570.000 Wähler ihre Stimme an die Grünen „verschenkt“. Das waren 1,5%. Hätten sie besser nicht gemacht, wenn man Ihrer Argumentation folgt.

  121. Dennis

    Wenn man schon mit hätte-könnte-Gedankenspielen anfängt und die Grünen von den Piraten nicht sooo weit weg sind, dann sollte man es auch gleich konsequent machen und den Spieß umdrehen: warum haben denn nicht einfach alle Grünen-Wähler die Piraten gewählt? Schließlich war es doch scheinbar den Grünen so offensichtlich, dass die Piraten die 5%-Hürde nicht schaffen. Dann wären die jetzigen 1,5% der Piraten vollständig in die Rechnung eingeflossen.

  122. Olli

    Niemand hat euch verraten. Wir leben in einem noch halbwegs demokratischen Land, und die Bevölkerung hat nun so gewählt, wie sie gewählt hat, nachdem sie ordentlich manipuliert worden war. Ohne diese Manipulation hätte die Linke euch schon längst überholt und möglicherweise bald auch die SPD, aber lassen wir das einmal außen vor.
    Die Bevölkerung hat dies jetzt gewählt, und jetz ist es Aufgabe von allen Parteien, die in den Landtag gewählt wurden eine Koalition zustande zu bringen, mit der sie etwas erreichen können. Dass bei einer Umfrage die Mehrheit rot-grün für das beste hält ist klar, da rot-grün ja auch mehr gewählt wurde, als jede andere realistische Kombination, und viele der roten, und grünen Wähler die Linke nicht in einer Regierung mit drin haben wollen (dank kräftiger Anti-Linke-Propaganda). Aber sind wir doch mal ehrlich: So sehr unterscheiden sich die Programme der Linken und von euch und SPD nicht, da wurde doch reihenweise abgeschrieben (doch nicht etwa von den Linken???). Also KANN es doch nicht so schwer sein eine Koalition mit der Linken auf die Beine zu stellen. Wenn dies nicht gelingt, seid IHR ALLE schuld!!
    Und diese lächerlichen Argumente, die Linke sei nicht regierungsfähig usw….besinnt euch mal auf eure Anfangstage, als ihr noch wählbar wart, da wurden über euch ganz ähnliche Dinge gesagt, man kann es auch als Antipropaganda von Industrieseite bezeichnen. Und auf einmal konnten alle möglichen Parteien mit euch koalieren – leider seid ihr dann in Laufe der Jahre versoftet…wenn ihr genauso wie rot-grün unter Schröder regieren wollt, dann bin ich froh, dass ihr keine Mehrheit habt und mit einer Linken koalieren müsst, die weiterem Industrie-in-den-Arsch-kriechen und arbeiterfeindlichen Reformen verhindert kann.
    Also seht zu, es liegt an EUCH!!

  123. Rüdiger-René Keune

    Was hat denn Volker Beck geritten, so kann man / er nicht öffetnlich auftreten, ansonsten Rücktritt statt Rückschritt!!!
    Ne schöne Jrooß.
    Mr. RRK us Kölle un Jröön

  124. IsabelleSandow

    Soll man das so verstehen, dass sie jetzt die Wähler erneut für dumm verkaufen wollen, indem sie ihnen erzählen Wer Piraten wählt ist schuld das Rot grün keine Mehrheit hat?
    Das ist doch polemik pur und reicht allemal die jenigen zu überzeugen, die nicht von der Wand bis zur Tapete denken können.
    Aber davon finden sie, zumindest bei den Piraten, wohl keine.

  125. FH

    Herr Beck,

    vergessen Sie auch nicht Die Partei (65.000 Stimmen)!

    Was mich stutzig macht: „Wir hätten die Studiengebühren abschaffen und eine gerechte Bildungspolitik einführen wollen. (…) Oder nehmen wir den Atomausstieg. (…) Atomausstieg gibt’s aber nur mit Rot-Grün und nicht mit 1,5 Prozent Piratenpartei im Off.“

    Ist das schon ein Zurückrudern? FH

  126. Störtekoch

    Irre! Da schaffen wir gerade mal 1,5% und sind schon (mit-)schuld am Scheitern einer möglichen rot-grünen Koalition. Unsere Schuld ist sogar größer als die der Linkspartei und deren Wähler. Was wäre wohl passiert, hätten wir die 5%-Hürde überschritten? Fällt möglicherweise ein Weltuntergangstermin auf einen Wahltag?

  127. Armin

    Im Umkehrschluss bedeutet das also, das alle Stimmen für die Rechtsradikalen eigentlich auch besser der CDU/FDP hätten gegeben werden sollen?

  128. H. Schrozberg

    Selten so ein Schwachsinn von Ihnen gelesen, Herr Beck.

    Ich frag mich wer uns in der ersten Hälfte der rot-grünen Bundesregierung verraten hat? Die Piratenpartei hat kein Hartz4 beschlossen!

  129. Ein Pirat

    Hallo Herr Beck,

    was Sie hier verbreiten, zeugt für mich von nicht vorhandenem Verständnis von Demokratie. Worum geht es denn bei einer Wahl? Darum, dass jeder Wähler rechtmäßig die Partei wählt, welche ihm vom Wahlprogramm her am meisten zusagt und bei der er seine Interessen am Besten vertreten fühlt.
    Es geht NICHT darum, bewusst eine andere Partei zu wählen, nur weil diese ggf. an einer Koalition beteiligt ist, selbst wenn diese Partei es offensichtlich nicht geschafft hat, mit ihrem Programm mehr zu überzeugen.

    Dass die Piraten auf dem aufsteigenden Ast sind, sollte Ihnen und den anderen etablierten Parteien zu denken geben, anstatt dort die Schuld für Ihr Versagen zu suchen, Herr Beck!

    Traurig, dass solche Aussagen, wie die Ihrigen, von einem demokratischen Politiker kommen…

    Gruß aus Schleswig-Holstein
    Ein Piraten-Wähler

    P.S.: Denken Sie doch bei Gelegenheit mal an die Zeit, als die Grünen begonnen haben…wären Sie da gern als „Vermasseler“ beschimpft worden?

  130. Michael

    Ist auf mehreren Ebenen falsch und fast schon peinlich (weil es eben doch eine Wählerbeschimpfung ist).

    Aber vor allem unterstellen Sie, dass Wähler der Piratenpartei eher Rot-Grün wollen als Schwarz-Gelb, falls sie nur diese beiden Alternativen hätten. Wie kommen Sie darauf?

  131. FrankN.Stein

    wenn es nicht klappt – haben grüne und SPD es ganz alleine vermasselt, indem sie sich stammwähler verscheucht haben und wechselwähler abschrecken – zugegeben, die grünen können sich bei der nrw wahl wenig vorwerfen lassen, aber dem potentiellen koalitionsparter mit seinem schlechtesten ergebnis seit den 50ern die schuld zu geben passt wohl nicht ganz in die schönen zukunftspläne die sie mal wieder haben, oder?
    Wir wählen sie NICHT nur damit sie eine regierung bilden und sich schöne ämter zuschustern können. sie müssen den wähler schon überzeugen. Darauf zu hoffen, dass man gewählt wird, NUR damit andere nicht gewählt werden und dann den beleidigten zu spielen wenn auch andere aus dem gleichen grund gewählt werden ist armselig.

  132. Gerd

    Die Stimmen haben nicht Linke und Piraten geklaut, die hat Rot-Grün weggeworfen in Afghanistan und bei Hartz IV, Herr Beck!!!!!!! Das wird auch so schnell niemand vergessen.

  133. DL

    Sehr geehrter Herr Beck,

    ich verstehe nicht, wieso Sie sich auf die Linkspartei und die Piratenpartei „eingeschossen“ haben und nicht auf die anderen ~5,0% an sonstigen Parteien? Diese [anderen Parteien] sind doch genauso daran Schuld, dass es nicht zu Ihrer Wunsch-Koalition gereicht hat.
    Oder wollen Sie nur besonders, die Parteien [negativ] herausstellen, welche (teilweise) versuchen, dem Wähler eine andere Alternative zu bieten, da sie sich nicht von den großen Vier genug vertreten fühlen.

    Mit freundlichen Grüßen

    DL

  134. ar aus h

    @volker du musst eins bedenken: es ist zwar gut moeglich, dass die gruenen genug stimmen gehabt haetten, wenn die piraten
    gruen gewaehlt haetten-und ja, es ist sicher auch richtig, dass viele eibe rotgruene regierung besser gefunden haetten. aber dafuer die piraten nicht waehlen? wenn man aus solch niederen beweggruenden in den 80ern die gruenen auch nicht gewaehlt haette gaebe es sie heute nicht. aber oh ich vergass-politiker denken ja nich so weit-immer nur schoenn bis zur naechsten wahl…

  135. le D

    Ich bin Ende 30, Volljurist, Selbständig, hochgradig IT-affin und gebe zu, dass ich bei der NRW-Wahl meine Erststimme verschwendet habe: ich habe den Grünen Politiker meines Wahlkreises angekreuzt. mea culpa, es wird sicherlich nicht wieder passieren.

    Es hat nicht der Wähler, der seine Stimme abgegeben hat, etwas vermasselt, sondern die Parteien, die es nicht gechafft haben, ihre Stammwähler, Wechselwähler oder Nichtwähler mit dem Kreuz für die in Frage kommende Partei zur Urne zu bekommen.

    Dafür diejenigen anzugehen, die eine andere Partei wählen (noch dazu eine, die den Einzug in den Landtag geschafft hat!) zeugt nach meiner Einschätzung von einem tiefen Mißverständnis im von Ihnen mitbewohnten Traumschiff Berlin. Wenn ich mir das Abstimmungsverhalten der Grünen – sei es im Landtag NRW oder sei es in der Bundespolitik – in den letzten dreieinhalb, vier Jahren anschaue, dann liegt das Problem nicht bei den Wählern anderer Parteien. Das Problem ist, dass Grüne Politiker bereit sind, von ihren Ankündigungen abzurücken, sobald sie das Gefühl haben, dadurch ein Scheibchen Macht erlangen zu können.

    Dass das den potentiellen Wählern nicht gefällt (und deswegen für die kommende Wahl Konsequenzen gezogen werden), sollte sich jedem denkenden Menschen ohne weiteres erschließen. Quintessenz: Matthäus 7, 3

  136. Edler

    Herr Beck, was ich Ihnen in einem Gespräch unter vier Augen zu sagen hätte, führt mich zu der Frage, ob ich das hier in Ihrem Blog darf. Wäre es eine Beleidigung? Offensichtlich scheinen Sie, was das angeht, nicht so zimperlich zu sein.

    Ich habe das Gefühl, Sie baden in Ihrem Selbstmitleid als verhinderter Landes- oder Bundesminister. Meine Vermutung … Sie haben das Grundgesetz und die Landesverfassung bis heute nicht gelesen oder versäumt sie zu verstehen.

    Was geht in einem Kopf wie Ihrem vor? Die WählerInnen entscheiden in einer freien, geheimen und gleichen Wahl über die Verhältnisse in den Parlamenten. Wenn Ihnen das so nicht gefällt, dann bemühen Sie sich um einen Umzug nach Mobutu Ibasa Land oder erreichen Sie eine 2/3-Mehrheit im Deutschen Bundestag zur Änderung des Grundgesetzes nach Ihren Vorstellungen. Vermutlich werden Sie die dem Grundgesetz immanenten Schranken nicht überwinden.

    Vielleicht jedoch schaffen Sie und Ihre Partei, ob auf kommunaler Ebene, in den Ländern oder im Bund, es zukünftig diese selbstgerechte und abschätzige Art abzulegen. Dort wo andere Meinungen, Ideen, Auffassungen, Vorstellungen, Ansätze … beginnen, endet die Toleranz Ihrer Partei. Jetzt erkläre ich Ihnen vielleicht etwas NEUES.

    Die Vielfalt unserer Gesellschaft, mit seinen diversitären Ideen vom Zusamenleben und der ideelen Gesellschaftsform sowie mit dem Wahlverhalten ihrer BürgerInnen, weicht gelegentlich – manchmal nur 1,5 % – von dem Idealbild einer grünen Partei ab. Bitte entschuldigen Sie, jetzt habe ich Sie vielleicht doch beleidigt … die Grünen haben ja gar keine Ideale.

    Aber zum Trost für Sie und Ihrer Traumpartnerin voller Kraft … jede abgegebene und nicht abgegebene Stimme, die nicht dazu führte, dass dieser gewählte Wahlvorschlag in den Landtag einziehen konnte, nennen wir sie Piraten, führte letztlich dazu, dass alle in das Parlament eingezogenen Parteien den auf sie vereinigten Stimmenanteil auch an den Stimmen der Piraten bekommen haben. Das ist ziemlich gerecht, wie ich finde. Zumindest für die in den Landtag eingezogenen Abgeordneten der gewählten Listen. Nicht aber für die Piraten.

    Ich wünsche den Grünen, dass sie ganz schnell in der Bedeutungslosigkeit verschwinden und die Geschichte schreibt, dass da mal so eine Bewegung ward, die es darauf absah mit wendehälserischen Phrasen das Land zu verändern. Letztlich veränderte sich diese Partei selbst; das Land ist heute genauso ausbeuterisch, gewaltverherrlichend und ausgrenzend wie damals, als diese kleine hoffnungsvolle Keim aufbrach. Schade!

  137. le D

    Nachtrag: Und ich finde es lustig, dass ein Politiker zwei Gesetze als drei zu verkaufen versucht: Online-Durchsuchung, Vorratsdatenspeicherung und BKA-Gesetz.

    Online-Durchsuchung und BKA-Gesetz sind identisch, denn die Online-Durchsuchung ist eine der Regelungen des BKAG.

  138. Stefan Täge

    Ich singe mal mit
    Wer hat die Friedensbewegung verraten? Die Grünen!
    Wer war wohl mit dabei? Der Herr Beck

    Ach das Thema Afghanistan war damals für mich ein Grund die Grünen nicht mehr zu wählen.

  139. Pingback: wemaflo.net » Lieber Herr Beck, was also soll man wählen?

  140. Ruubn

    Nicht zu vergessen die ganzen CDU- und FDP-Wähler die ja maßgeblich zum Ergebnis beigetragen haben. Alles Verräter !! Also wirklich. Wählen gehört verboten! Da dürfen dumme Wähler entscheiden was sie für richtig und wichtig halten da kanns doch nur bergab gehen mit unserem Land.

    Sagen wirs so. Sie haben’s verkackt.
    Wochenenddemokrat!

    (Tip für Sie: http://de.wikipedia.org/wiki/Demokratie )

  141. David

    Lieber Herr Beck,

    bei der nächsten Wahl werde ich die Piraten wählen und nicht wie noch vor 9 Tagen die Grünen.

  142. Headhunter

    Tja, Herr Beck, jetzt haben Sie aber ihr wahres Gesicht gezeigt! Sie sind eine Heulsuse, die nicht die Wahrheit vertragen kann. Was ist das für eine Demokratie, die Sie vertreten?

    Andere beschimpfen, nur weil sie Wählerstimmen bekommen haben, die den Grünen jetzt zur Macht fehlen. Für mich sind die Grünen nicht mehr wählbar, wenn sie sich inhaltlich immer weiter der SPD, FDP oder CDU annähern!

  143. Vbeo

    > „wäre eine rot-grüne Mehrheit doch auch lieber…“

    mh, mal überle… NEIN, wäre sie nicht.
    MfG, ein ehrlicher Pirat.

  144. Michael Baumeister

    Der Tenor in den Kommentaren ist ja sowas von eindeutig. Da kann ich mich auch als Grüner nur anschließen. Diese Art von Wählerbeschimpfung (und es ist nichts anderes) ist völlig unangemessen. Was für ein merkwürdiges Demokratieverständnis steckt denn da hinter, die wähler anderer Parteien für die eigene verpasste Mehrheit verantwortlich zu mache, weil sie doch eigentlich rot-grün gewollt haben?

  145. DerUser

    IMHO: UNERHÖRT!

    Wie man es sich leisten kann eine solche Aussage zu treffen!
    Wanne be a Hitler?

    Man sollte wählen was man wählen will oder nicht?

    Es ist wirklich traurig das die heutige Politik „persönliche“ erfolge sind, SPD „überarbeitet ihr Image“ -> Polizei merkt das „das Böse“ stärker ist und wird böse nur um „cool“ zu sein?
    Schwachsinn oder? NATÜRLICH, inner Politik aber normal…

    Immerhin wähle ich ja auch „die Partei & deren Programm“ und nicht „Herr XY“ der das Programm nach den „wohl bei der Wahl wichtigsten Punkten“ zusammen stellt!

  146. stefan

    Und wieviele sind diesmal zu Hause geblieben? was hat Rotgrün falsch gemacht, daß diese Leute sich nicht zur Abgabe ihre Stimme überwinden konnten? Wie wäre es mal damit die Schuld bei sich selbst zu suchen. Bei der Wahlbeteiligung wäre ich nicht besonders stolz auf das Endergebnis. Der mündige Bürger hat seine Entscheidung getroffen nun macht was draus und jammert nicht rum!
    Grün sowie Rot sind nicht atraktiv für Piraten. Warum glauben Sie, daß die überhaupt wählen gegangen wären…auf der Suche des kleineren Übels?
    Die CDU hat ihnen meiner Meinung nach die Wahl vermasselt. Wenn die nicht von sovielen gewählt worden wären, könnten sie jetzt regieren…merken sie es?…so wird auch ein Schuh draus und zeigt, wie absurd Ihr denken ist. Überprüfen Sie mal Ihr Demokratieverständnis!
    Ich glaube sie wollen Herrn Westerwelle nur im Wettbewerb schlagen, die meisten Kalauer rauszuhauen. Hätten Sie das auch gesagt, wenn es sich nicht gereimt hätte?

  147. wetterfrosch

    „Um von jemanden verraten werden zu können, muss man diesem vorher vertraut haben.“ – Knarf Rellöm

  148. Robert

    Jawollja, schön Grüne wählen damit sie dann wie in Hamburg und im Saarland mit der CDU koalieren können. Wer hier wen verraten hat und im Moment auch immer noch verrät ist ja wohl klar. Aber im verraten und über Bord werfen von Grundsätzen zur bloßen Erringung von Ministerposten sind die Grünen ja erwiesenermaßen ganz groß.

    Wer im Glashaus sitzt…

  149. Gachmuret

    Ahja.
    Und wie wäre es mit folgender Erklärung:
    Es ist SPD und Grünen nicht gelungen, so viele Wähler zu überzeugen, daß es für eine rot-grüne Mehrheit reicht. Stattdessen gaben sie anderen Parteien ihre Stimme oder, in ganz erheblichem Maße, blieben zu Hause.
    Punktum. Die richtige Frage wäre dann aber: Warum ist das nicht gelungen? Warum waren SPD und Grüne nicht überzeugend genug?
    Aber sich hier hinzustellen und in Kindergartenmanier zu jammern, daß die Wähler jemand anderen gewält haben, das ist armselig.
    Wenn es nicht für Rot-Grün nicht gereicht hat, dann einfach deshalb, weil Rot-Grün in NRW nicht überzeugend genug war. Aus keinem anderen Grund.
    Das beste wäre vielleicht, SPD und Grüne lösten das Volk auf und wählten sich ein Neues.
    Mich entsetzt wirklich das Demokratieverständnis, das aus diesem Beitrag spricht. Was soll das?
    Und ganz übel wird es übrigens, wenn man sich die historischen Zusammenhänge des Originalzitates vor Augen führt. Da ging es bekanntermaßen um die Zustimmung der Sozialdemokraten 1914 zum Krieg. Wie man sich erdreisten kann, das mit dem souveränen Votum von Bürgern bei einer Landtagswahl ins Verhältnis zu setzen, ist mir schleierhaft. Sorry, aber der Beitrag ist einfach induskutabel. Wenn es für Rot-Grün nicht reicht, dann hat Rot-Grün das vermasselt. Und niemand sonst.

  150. Chris

    Das war ein Befehl! Der Angriff auf die Piraten war ein Befehl! … niederträchtige treulose Feiglinge, Verräter, Versager!

    Schade, dass die Untergang-Video-Remixe auf YouTube nicht mehr erlaubt sind 😉

  151. Pingback: Grüner Volker Beck verursacht Verbal-Fettnapf!

  152. Johannes Grafmüller

    Sehr geehrter Herr Beck,

    sind die Grünen nicht in der Lage, Verwantwortung für ihr eigenes Wahlergebnis zu übernehmen? Dieses „es muss jemand anderes schuld sein an unserem Ergebnis“ ist doch schon ziemlich lächerlich.
    Und traurig zugleich, zumal die Grünen ja nicht ohne Grund wahrscheinlich auch einige Stimmen an die Piraten verloren haben. Es ist wirklich schade, dass Sie diese Polemik einer eine sachlichen Auseinandersetzung mit diesen Gründen vorziehen.
    Auch ist ihre Polemik nicht einmal wirklich schlüssig: Genauso gut könnte man sagen, die SPD habe eine Koalition aus Piraten und Grünen, oder die Grünen eine Koalition aus Piraten und SPD verhindert. Aber mit Logik haben Sie es wohl nicht so.
    Das zeigt sich auch darin, dass Sie Menschen als „Verräter“ beschimpfen, aber in dieser Beschimpfung keine Beschimpfung erkennen kann.

    Grüße, Johannes

  153. Datta

    Die Wähler der Piratenpartei oder auch Linkspartei wollten nicht lieber Rot-Grün, Sie wollten die Piratenpartei oder eben die Linkspartei.

  154. Tim

    Mein Güte, Herr Beck!
    Ich mache sowas ungern, weil es oft als Werbung für die eigene Website oder den eigenen Blog gewertet wird, aber meine ausführliche Kritik zu Ihrem Verdacht auf „Verrat“, lesen Sie in meinem Blog 😉 Ich würde mich freuen, wenn Sie die Zeit dazu finden würden, denn ich habe dort sehr ausführlich erläutert, warum Sie die Schuld an der verlorenen Wahl, denn so scheinen Sie diese zu werten 😉 , woanders suchen sollten! Hanni und die GRÜNEN waren da nicht so unschuldig, wie Sie das gerne darstellen (möchten). Klappt aber nicht, wie Sie an vielen Reaktionen erleben…

    Vielleicht kurz von mir: Hätten SPD und GRÜNE im Vorfeld ganz klar gesagt: KEINE KOALITION MIT DER LINKE, hätte ich anders gewählt. Und das, nur DAS, hat den Ausschlag für meine Stimmabgabe gegeben! Und ich weiss, dass andere ebenso dachten…

    Mal drüber nachdenken, bevor Sie auf Wähler losgehen, die wenigstens noch wählen gehen. Die Nichtwähler verschonen Sie ja komplett! Wenn Sie so weiter machen, gehen nächstes Mal noch weniger wählen! Also, mal drüber nachdenken! Danke! Ach nein…DANKE erst, wenn Sie auch gelernt haben! 😆

  155. Pingback: links for 2010-05-18 auf lebensLAUF

  156. Volker Beck

    Wenn man die Wirkung eines Wahlverhaltens völlig tabuisiert, kommt unter anderen wahlrechtlichen Bedingungen so etwas heraus:
    http://en.wikipedia.org/wiki/French_presidential_election,_2002

    Die Kritik an den Ergebnissen eines konkreten Wahlverhaltens ist genauso legitim wie die Kritik an dieser Kritik…. Mehr anzeigen

    Solche Auseinandersetzungen gehören zur demokratischen Streitkultur einfach dazu. Wer das nicht verstanden hat, hat vielleicht tatsächlich ein Problem mit Grundrechten wie Meinungsfreiheit und dem offenen gesellschaftlichen Diskurs, den eine demokratische Gesellschaft ausmacht.

  157. Ich-fasse-es-nicht

    Also hier in Köln haben es SPD und Grüne selbst verkackt, weil sie frontal gegeneinander angetreten sind und am Ende die CDU-Kandidatin mit ein paar Stimmen Vorsprung in den Landtag einzieht. Das wäre wohl das fehlende Direktmandat gewesen…
    Jetzt die Wähler öffentlich zu beschimpfen, daß sie nicht Claudia Roth und Volki Beck wählen, sondern sich z.B. bei den Piraten inhaltlich am besten aufgehoben fühlen, ist echt frech. Volki Beck hätte ja auch mal die 40 % Nichtwähler besser motivieren können. Da waren ja wohl genug Ökos, Schwule, Lesben, Atomgegner, Radfahrer, Körnerfresser, Migranten, etc., die ihren Hintern nicht von der Couch gekriegt haben. (Ironie off, Herr Beck)

  158. Liz

    Herr Beck,

    warum haben Sie nachträglich den Titel des Eintrags geändert?
    …… Sie machen sich lächerlich.

    Mit besten Grüßen

  159. Christian Macher

    Ich bin nun wirklich nicht für schwarz-gelb, aber dieser Artikel hält mir noch einmal ganz deutlich vor Augen, warum ich auch auf keinen Fall die Grünen wählen kann!

    Auf was für einem Roß sitzt Ihr eigentlich, daß Ihr denkt, die Menschen permanent erziehen, belehren, bevormunden zu müssen? Mit dieser konservativen Einstellung wäre eine Koalition mit der CDU noch am ehrlichsten.

    Gewöhnt Euch dran: in einer Demokratie haben die Wähler die Wahl!

    Und wenn Euch jetzt 1 Stimme fehlt, würde ich mal fragen, wieso Ihr nicht genug Leute motivieren konntet, Euch zu wählen?

  160. Kai

    Nachdem Sie nun klargestellt haben, wie Sie diesen Post eigentlich gemeint haben, muss ich nun wohl auch so konsequent sein, mich für meinen Kommentar zu entschuldigen. Zumindest ich hatte dem zunächst keinen ironischen Ton entnehmen können und das ganze als erstgmeinte Anschuldigung verstanden, Piraten und Linke würden „in Grünem Wasser fischen“ und damit die rot-grüne Regierungsbildung verhindern. Ohne die Kommentare weiter verfolgt zu haben, nehme ich an, dass diese Klarstellung nicht von allen Lesern geglaubt wird. Für meinen Teil glaube ich aber gerne, dass die Intention genau die war, die Sie beschreiben, und möchte mit in diesem Licht für meine Reaktion darauf entschuldigen.

    Die Antwort, ob die Mehrheit der an der Diskussion beteiligten eher strategisch oder doch eher nach ihrer Parteipräfenz wählen dürfe aus den Kommentaren wohl dennoch klar hervorgehen 😉

  161. S.F.

    Man sollte die Realität akzeptieren, besonders das Wahlergebnis, und das Beste daraus machen, und dann nicht den Wählern ein schlechtes Gewissen machen wollen, dass es nun nicht klappt mit dem Wechsel. Das bringt keine Pluspunkte, können Sie das nicht verstehen? Aber ist ja nix neues, dass Politiker keine Fehler eingestehen können…

    Ich kann den kritischen Kommentaren hier nur zustimmen. Denken Sie bitte mal drüber nach, Herr Beck.

    Ausserdem: 46,6% haben SPD und Grüne gewählt, 44 sind für deren Koalition. Da fehlen wohl welche, was? Auf jeden Fall würde beides nicht für eine Regierungsmehrheit reichen…

    Und ausserdem bin ich der Meinung, dass die Nichtwähler auch berücksichtigt werden sollten. 40% freie Plätze im Landtag!! 😛

    Nochmel ernsthaft: Die Grünen haben auch als kleine Partei angefangen, mit unter 5% Ergebnissen. So fängt man einfach als Partei an.

    Liebe Politiker, ihr sollt die Wähler vertreten, und ihnen nicht sagen, was sie tun oder lassen sollen. Demokratie und freie Wahl sind doch bekannte Begriffe, oder?

    Ich kann den Frust verstehen, dass es nur sehr knapp war. Aber so isses nunmal, und dann den Ärger in die falsche Richtung abzugeben hilft keinem!

    Wie gesagt, versucht das Beste draus zu machen. Kooperation statt konfrontation!

    Viele Grüße, S.

  162. Pingback: spackblog

  163. pirat

    Nachträglich im Text Veränderungen einfügen, damit die Antworten schlechter aussehen. Ein ganz neuer Tiefpunkt.

  164. Geralt

    Ich kann nur sagen, daß ich persönlich Rot-Rot-Grün wesentlich lieber mal sehen würde als Rot-Grün oder eine der anderen bunten Mischungen. Woher nur diese Panik vor den „pösen Linken“? Rein programmatisch gibt es doch einige Gemeinsamkeiten in dem Dreigestirn.

  165. Aranxo

    Tja, lieber Herr Beck, das ist halt Demokratie. Wenn sie das nicht wollen, setzen Sie sich für eine Abschaffung der 5-Prozent-Klausel ein – oder wählen Sie sich doch gleich ein neues Volk!

    Diese Schwachsinns-Diskussion erinnert mich an die Auseinandersetzung mit meinem Vater, einem gestandenen SPDler, die ich 1983 anlässlich der Bundestagswahl hatte. Er meinte, wenn ich grün wähle, wäre das eine verschenkte Stimme und würde nur den Schwarzen helfen. Meine Position war damals: Warum sollte ich das kleinere Übel wählen, wenn ich doch genau das wählen kann, was ich haben will? Wie wir alle wissen, kamen die Grünen damals mit 5,3% erstmals in den Bundestag. Wenn ich (und andere junge Wähler) auf ihn und ähnliche Sirenengesänge gehört hätten, wäre es mit dem Aufstieg der Grünen evtl. anders gelaufen.

    Also bitte die Nase nicht so hoch tragen!

    Inzwischen wähle ich Piraten. Und ja, Sie haben recht, lieber als Rüttgers hätte ich gerne rot-grün. Und andererseits nein, Sie haben nicht recht, denn lieber als rot-grün hätte ich gerne rot-grün-rot. Und wenn ich es mir wirklich aussuchen könnte, wäre mir rot-grün-piratig am liebsten, aber die kommen ja derzeit zusammen grade mal auf 20%. Damit dürfte auch klar sein, welche roten mir da lieber wären. Ist aber nur meine persönliche Meinung und sicher nicht repräsentativ für die Piraten.

  166. Táтù

    Ich halte es für legitim, die Schläue einer Wahlentscheidung einer Wählergruppe infrage zu stellen. Ich halte es nicht nur für legitim, sondern angezeigt! Und wenn ein Grünenpolitiker das aus taktischen (leider in dieser mobregierten Zeit nachzuvollziehenden) Überlegungen heraus sich verbieten muss (oder zurück rudern muss), dann wird es mir ein um so drängenderes Bedürfnis, meine Zweifel am Geschick der Wahlentscheidung der „Piratenpartei“-Wähler zu äußern!

    Schon vor der Wahl habe ich das allen, die es hören wollten, aber auch vielen, die es nicht hören wollten, vorexerziert, dass eine Regierung mit CDU-Beteiligung einem Wähler mit Interesse an Datenschutz- und Netzneutralitätsthemen und weiteren nicht dienlich sein würde; dass es also ungeschickt, ja dumm ist, einer Partei mit maximal 2%-Potential eine Stimme zu geben, die niemand nutzen kann, aber die anderen fehlen wird. Und nun fehlt sie. Und es ist Deine Schuld. Fakt. Wieso soll ich mich also nicht ärgern, wenn etwas Ärgerliches eingetreten ist?

    Nwin, amn muss nicht jede Entscheidung eines jeden Menschen für gut halten, um als Demokrat durchzugehen. Im Gegenteil!

  167. D.

    Lieber Volker Beck,

    ich glaube die Anspielung auf den Spruch haben die meisten schon ganz deutlich verstanden. Aber was daran „Ironie“ sein soll, müsste dann doch mal erklärt werden.

    Ironie bezeichnet schließlich eine Aussage, mit der man zum Schein genau das Gegenteil von dem sagt, was man eigentlich ausdrücken möchte.

    Dass Sie in Wirklichkeit ausdrücken wollten, dass die Piraten und die Linken die Parteien sind, die am wenigsten Verrat begehen, können Sie mir nicht erzählen. Denn nur dann wäre es Ironie gewesen. Wie man es dreht und wendet: So kommen Sie aus der Geschichte nicht raus, denn Sie meinten schon genau das:

    Die WählerInnen von Piraten und Linken hätten mit der Wahl gegen ihre eigenen Interessen gehandelt, bzw. gegen die Interessen von Grünen und SPD. Während zweites stimmt, habe ich mit meinem Beitrag versucht zu erklären, dass ersteres ein arroganter Trugschluss ist.

    Es gab für mich mehr als genug rationale Gründe dafür sorgen zu wollen, dass die Grünen z.B. nicht einen Sitz mehr bekommen – zum Beispiel, weil dann ggf. schwarz-grün möglich geworden wäre. Meine Stimme soll aber in keinem Fall einem CDU-Mehrheitsbeschafferin zugute kommen. Und so lange die Grünen diese Option spielen wollen, sind sie unwählbar.

    Rot-rot-grün kann sehr wohl eine Wunschkoalition sein. Ich will sehen, ob SPD und Grüne für vernünftige Inhalte über ihren identitären Schatten springen, oder ob sie verantwortungslos handeln.

    Wenn sich die Parteien aus parteitaktischen Gründen für Neuwahlen oder eine große Koalition entscheiden, dann ist ihr Versagen offensichtlich, und meine leichte Empörung rührt alleine daher, dass Sie dieses Versagen den WählerInnen ankreiden wollen, und nicht den Parteien, die es dann ggf. verbockt haben werden.

    Das geht nicht, und die Überschrift fälschlich als „Ironie“ zu bezeichnen macht diesen durchsichtigen Versuch nicht plausibler.

    Grüße,

    D.

  168. rolfmueller

    Es gibt doch eine linke Mehrheit in NRW-Landtag! Falls ihr zu blöd seid, sie zu nutzen, ist nicht der Wähler schuld.

  169. Mea Culpa

    Herr Beck, es ist egal, wie oft sie das ganze versuchen, als Ironie und Witz zu verkaufen. Ich bin der Überzeugung, dass Sie die getätigten Aussagen toternst meinen.

  170. tj

    Da hatte ich die leise Hoffnung, dass Sie wenigstens so viel Anstand besitzen, sich vernünftig zu entschuldigen, aber dafür fehlt Ihnen offenbar die Klasse. Klar, fast 180 Verfasser von Forenbeiträgen sowie eine nicht näher bekannte Zahl von Lesern dieses Beitrags sind einfach zu doof, Ihre feinsinnige intellektuelle Ironie als solche zu erkennen. Warum sind wir nicht einfach so klug wie Sie? Naja, wahrscheinlich brauchen Sie auch nur die Zustimmung von schlauen Menschen. Auf Idioten wie mich werden sie wohl gern verzichten.

  171. Oliver

    Zum Glück muss man ja seine Wahlentscheidung nicht bei der „Bananenpartei“ rechtfertigen. Soweit ich das lesen konnte, speist sich ja der Zuwachs bei den Grünen hauptsächlich aus enttäuschten CDU und FDP Wählern. Also ist dieser Artikel schlecht zusammen gedichtet oder böswillig gelogen.

    Wenn man bedenkt, dass die Grünen ihr Fähnchen auch immer schön in den Wind hängen, wenn es um Machterhalt geht. Pazifismus, aber Bosnien bombardieren; Ökologisch, aber im Zweifel lässt man auch mal ein unnötiges Steinkohlekraftwerk bauen; Sozial gerecht, aber Hartz IV auf den Weg bringen.

    DAS sind die fehlenden Stimmen.

  172. Gregor Keuschnig

    Die Analyse ist formal richtig, wobei die Aussage, auch die Linke-Wähler hätten lieber Rot-Grün gewollt als GK oder Schwarz-Gelb sich für diese Wähler eben nicht stellt. Die meisten Linke-Wähler haben Linke gewählt, weil sie Rot-Rot-Grün wollten und nicht nur Rot-Grün.

    bei den Wählern der Piratenparteio mag dies anderes aussehen. Sie waren in einer Art Grössenwahn darauf fixiert, in den Landtag einzuziehen. Die meisten von ihnen haben dabei weder das Wahlrecht noch die Auswirkungen ihrer rd. 2% auf das Gesamtergebnis verstanden. Sonst hätten sie bspw. bei der Bundestagswahl nicht die illusorische 5%-Hürde der Zweitstimmen anvisiert, sondern wie weiland die PDS versucht, über die 3-Mandate-Regel einzuziehen und Zünglein aner Waage zu spielen.

    Das Problem sind allerdings nicht die angeblich verschenkten Stimmen. Das Problem ist, dass die SPD ihre Stammklientel dauerhaft an die „Wohnzimmerpartei“ verloren hat, d. h. man bleibt lieber zu Hause. Da kann man jeden Erfolg von Splitterparteien noch so zähneknirschend-paternalistisch begleiten: Unsere Form der Demokratie gestattet dem Wähler auch, seine Stimme an kleine Parteien zu verschenken. Aus Herrn Becks Aussagen entnimmt man die Furcht vor der Grossen Koalition. Dann hätten die Grünen mit ihrem grossen Erfolg nichts erreicht. Das schmerzt. Das verstehe ich.

  173. Peter Wölwer

    Über 40% der Wahlberechtigten haben an der Wahl erst gar nicht teilgenommen! Angesichts dieser Zahl den 1,5% Piraten-Wählern eine nennenswerte Verantwortung für irgendein Wahlergebnis zuzuweisen ist lächerlich! Herr Beck, warum ist es Ihnen und Ihren Parteifreunden nicht gelungen, mehr Wahlberechtigte an die Urne zu bringen? Weil die Wähler keinen Bock mehr haben auf schlechte Scherze a la „Wer hat uns verraten…“!

  174. ZweiPi

    Nochmal zum Zweiten,

    du beleidigst niemanden und auch das mit dem Verrat ist doch Banane. Was deinem Verständnis nicht in den Sinn kommt ist denn 600.00 Wählern zu sagen: „Huch ihr hättet lieber Grün wählen sollen, ihr habt euch doch wahrscheinlich nur verkreuzt“, und du damit den Willen unterstellst dass wir lieber Wunschkoalitionen wählen sollen, statt Themen. In Landtagen wo ihr an der 5% Hürde kratzt, würdet ihr nach diesen Wünschen nie wie dort wieder rein kommen. Weil alle dann was anderes Wählen für ihre Koalition…

  175. Gerhard Torges

    Lieber Volker Beck!

    Wenn das Wahlrecht nicht die dem Wählerverhalten entsprechenden Ergebnisse erzeugt, muß man das Wahlrecht ändern, nicht das Wählerverhalten!

    Nur mal so zum nachdenken.

  176. OnkelGonzo

    Halli, hallo Herr Beck,

    Ich zitiere hier mal aus einem Ihrer Twittereinträge:

    > ZDF-Politbarometer: Rot-Gruen ist machbar, wenn Sympathisanten der
    > Linken und Piraten GRUEN waehlen
    > 1:21 AM Apr 30th via web

    Schon damals wollten Sie die Wähler anscheinend davon überzeugen, daß es wahltaktisch sinnvoll wäre Grün zu wählen.

    Können Sie sich eigentlich vorstellen, dass es sogar Piraten geben soll, die bevor sie grün wählen eher noch die CDU wählen würden? Woher nehmen Sie eigentlich die Wissen zu sagen was die Wähler eigentlich wollen?

    Ich habe Sie schon mal (in Twitter) gefragt ob Sie jeck sind. Jetzt kann ich Ihre Äußerungen erst recht nur noch als das Rumkrakeln von einem Karnevalsjecken abtun. In guter alter Usenetmanier: PLONK

    Grüßle, Gonzo

  177. Ano

    Nach der Logik würde es die Grünen überhaupt gar nicht geben. Damals hätte man ja mit der Stimme für die SPD auch CDU/FDP verhindern können. Wie sehr muss man eigentlich am Ende sein um seine eigenen Fehler immer bei den anderen zu suchen? Selbsterkentniss: 0.

  178. Valentin

    Was hier ausgeklammert wird, ist doch, dass jede Stimme für die Grünen eine schwarz-grüne Regierung ermöglicht hätte. Hätte Sich die NRW-Grünen klar (!) dagegen ausgesprochen, dann hättet ihr die Stimmen der Grünen-Abweichler (nach links) mit Sicherheit bekommen. Was leider nicht thematisiert wird, ist dass die NRW Grünen, sich mit ihrer Nicht-Absage an Schwarz-Grün, viele konservative Grünen/CDU-Wähler am schwarzen Rand sichern konnten.

    Liebe Grüne, fischt nicht auf allen Seiten. Bekennt euch wieder zu sozialen Idealen – und das auch durch die Absage an Regierungsoptionen mit der CDU!

  179. Pingback: Was ich noch sagen wollte zu… Volker Becks Demokratieverständnis | Too much information :: toomuchinformation.de

  180. Pingback: Politblogger » Oh Schreck, Herr Beck!

  181. Ralf Höfner

    Meine Meinung zu Deinem ursprünglichen Beitrag hatte ich ja bereits kund getan, und Deine nun gefolgte Erklärung mindert für mich nichts ab; soll es ja wohl auch nicht. Deine Meinung ist Dir natürlich unbenommen, ebenso wie Dein Demokratieverständnis und das Anliegen „unaufgeregt die Frage zu diskutieren, ob man eine Wahlentscheidung nach den Umsetzungschancen für politische Inhalte im Rahmen der wahrscheinlichen Mehrheitsverhältnisse fällt oder allein danach, welcher Partei man sich zuschreibt.“. Allerdings finde ich die Art und Weise der Umsetzung dieses Anliegens nach wie vor höchst unangebracht, und das das Ganze mit politisch-historischen Kontexten überschrieben war, macht es auch nicht besser.
    Die jetzige Überschrift vermittelt zunächst einmal den Eindruck, der ursprüngliche Beitrag sei gänzlich ironisch gemeint gewesen. Dies wird zwar folgend relativiert, aber warum dann erst der Verweis auf Ironie IN DER ÜBERSCHRIFT? Nein, nach wie vor völlig falscher Ansatz für mich.

  182. Brookbrey

    Herr Beck sie sind ein verfassungsfeindlicher Vollidiot!

    Die korrekte Reaktion wäre eine tiefe Entschuldigung gewesen.
    Jedes NPD Mitglied ist Demokratischer als sie.

  183. Pirat

    Also ich bin Pirat und ich will KEIN rot-grün und auch kein rot-grün-rot!

  184. Oliver

    Nachträgliches Ändern des Textes, mit dem Ziel sich rauszuwinden und die Kommentatoren schlecht aussehen zu lassen, macht die Sache nicht besser.

    Wer merkt, dass er einen Fehler gemacht hat, sollte sich anständig entschuldigen können, anstelle irgendwelche Ironie-Tags einzufügen.

  185. Mea Culpa

    Darf ich mal anmerken, dass es Becks Parteischergen es nicht mal hinkriegen, einen Blog zu gestalten? Wieso werden mir bei einem Klick auf „Neuere Einträge“ immer ältere Einträge angezeigt? #fail

  186. Piratenstatistiken

    Vielen Dank für die Richtigstellung. So liest sich der Artikel um einiges besser.

    Aber in einem Punkt stimme ich mit Ihnen nicht überein: „Die verschenkten 119.581 Stimmen für die Piratenpartei und zusätzlichen 434.846 Stimmen für die Linke wollten, das unterstelle ich ihnen nun einfach, lieber Rot-Grün als Rüttgers oder große Koalition“ – stimmt nicht ganz. Die 119.581 Stimmen wollten lieber Orange-Rot-Grün.

    Ich dreh den Spieß also mal rum, und sage: hätten Sie im Wahlkampf die Piraten strategisch unterstützt, und sie die 5% geknackt, hätten die Piraten mit Ihnen die Kräfte kombinieren können… dann hättet ihr tatsächlich mal einen Koalitionspartner, der sich in Fragen Online-Durchsuchung, Vorratsdatenspeicherung und BKA-Gesetz perfekt auskennt und mit euch dagegen vorgeht. Und auch was Studiengebüren und Bildungspolitik angeht, hätte es viele Gemeinsamkeiten gegeben 🙂

  187. FxK

    Ich habe mal eine Twitterei zwischen Julia Seeliger (Grüne) und Beck vom 30. April rausgesucht. Kaum wird Rot-Grün in NRW möglich, wollen die Grünen von Schwarz-Grün nichts mehr wissen. OB Schwarz-Grün oder Rot-Grün ist Herrn Beck nämlich vollkommen egal, Hauptsache Grün an der Macht. Der „Verrat“ am angeblichen „Anti-Rüttgers-Projekt“ ist pure Heuchelei.

    Beck, 6.08 Uhr, 30. April:
    Wer den Wechsel will, muss ihn waehlen. Wer Linke waehlt, gibt Ruettgers eine letzte Chance. #fb 6:08 AM Apr 30th via mobile web

    Seeliger, 6.09 Uhr, 30. April:
    @Volker_Beck Gut. Da nehm ich dich beim Wort. Was krieg ich, wenn die da Schwarz-Grün mit Rüttgers machen?Oder ist Laschet schon eingetütet? 6:09 AM Apr 30th via web in reply to Volker_Beck

    Beck, 6.21 Uhr, 30. April:
    ZDF-Politbarometer: Rot-Gruen ist machbar, wenn Sympathisanten der Linken und Piraten GRUEN waehlen 6:21 AM Apr 30th via web

    Beck, 6.30 Uhr, 30. April:
    @zeitrafferin Die Frage Große Koalition oder Schwarz-Grün stellt sich nur, wenn rot-grün die Mehrheit verfehlt. 6:30 AM Apr 30th via web in reply to zeitrafferin

    Seeliger, 6.30 Uhr, 30. April:
    @Volker_Beck fein. aber an die blamage mit der „kohle von beust“ kampagne erinnert man sich in nrw schon, oder? 6:36 AM Apr 30th via web in reply to Volker_Beck

  188. Xander

    Hätte Rot-Grün die Themen der Piratenpartei glaubhaft vertreten, hätten sie die 1.5% mehr.

  189. Matthias Benkard

    Ich verstehe den Absatz über den Atomausstieg und die Abschaffung der Studiengebühren nicht so ganz. Haben diese Dinge etwa nicht mit Rot-Grün-Rot eine Mehrheit im Landtag?

  190. Wilhelm Entenmann

    Mensch Herr Beck, jetzt lassen’se doch ‚mal ungehindert Ihren Gefühlen freien Lauf – mit Ihrem Nachtrag in grüner Relativierungsrhetorik haben Sie m.E. den ursprünglichen Beitrag seiner Authentizität beraubt und Ihre persönliche Kongruenz fraglich werden lassen.
    Das klingt wie bei ’ner Klemmschwester, die im einen Moment ‚mal so richtig ihre Gefühle auslebt und sich dann im nächsten Augenblick von Schuldgefühlen geplagt wieder hinter ihrer Fassade versteckt.

  191. Peter Meier

    Ich habe die Piraten gewählt weil ich sie für die einzige Partei gehalten habe welche meine Bürgerrechte auch im Netz schützt!

    Nie im Leben würde ich aber SPD/Grüne/ oder gar Linke wählen …

    Denn die Grünen habe sich zwar auch Bürgerrechte und neue Medien auf die Fahnen geschrieben, aber die Piraten sind das Original !!!

    Und hinzu kommt bei den Grünen noch eine ökologische Ideologie welche teilweise nicht mehr rational ist …

    Aber die Piraten sind auch für Umweltschutz gehen ihn aber rational an … und nicht ideologisch verbohrt …

  192. Der Hamburger

    In den 80er Jahren wären sicherlich die meisten Grünen auch begeisterter von einer SPD Regierung gewesen anstelle von CDU und was haben diese Wähler gemacht? Einfach Grün gewählt. Ich wähle (was oft schwer genug fällt) eine Partei, ihr Programm und vielleicht auch mal deren Spitzenleute, aber sicherlich nicht eine Koalition. Wir sehen es in Hamburg, wie schnelle Politische Feinde auch Freunde werden können. Dann lieber eine starke Alternative Opposition als ein verlogener Kompromiss…

  193. Pingback: Tweets die Ironie on // Wer hat uns verraten? Die Piraten! Wer war mit dabei? Die Linkspartei! // Ironie off erwähnt -- Topsy.com

  194. piratenwähler

    Auf meinem Wahlzettel konnte ich nur EINE Partei ankreuzen, keine Wunschkoalition. Also habe ich mich für die Partei entschieden, die meine Interessen im Parlament am besten vertritt. Ich vermute, so haben auch viele andere Wähler entschieden. Wenn sich die Abgeordneten nun außerstande sehen, aus dem Wählerwillen eine Regierung zu bilden (was in NRW nicht so schwer sein kann, immerhin reicht eine einfache Mehrheit im vierten Wahlgang, um zum Ministerpräsidenten gewählt zu werden), dann haben die Politiker ihren Beruf verfehlt. Politik ist schließlich „die Kunst des Machbaren“!

  195. Gwenjen

    Lieber Volker,

    als grüne Aktive und Sympathisantin, aber ohne Parteimitgliedschaft, die seit über 10 Jahren immer als „Bekenntnis zum grünen Parteiprogramm“ gewählt hat und dies bei dieser Wahl nicht tun KONNTE, stimme ich Deiner Einschätzung des WählerInnen-Verhaltens nicht zu.
    Nach all dem Gerede von einer schwarz-grünen Option seitens der Grünen, die sich in den Wochen und Monate immer wieder hören ließ, sehe ich meine Entscheidung bei dieser Wahl einer „kleinen“ Partei meine Stimme gegeben zu haben, um damit Schwarz-Grün zu verhindern, im Nachhinein als richtig an!
    Die Grünen haben in NRW insgesamt ein ordentliches Ergebnis eingefahren und das freut mich und stimmt mich optimistisch, aber der fehlende Platz für ein Rot-Grünes Bündnis ist halt auf der anderen Seite auch der fehlende Platz für ein Schwarz-Grünes.
    Es stimmt mich traurig, dass gerade aus den Reihen der Grünen, einer Partei, die in den 80ern als „Spartenpartei“ angetreten ist und jahrelang im Kreuzfeuer der Öffentlichkeit stand und nicht ernst genommen wurde, derart auf Machterlangung gepocht wird, dass sie ihre „Mitkonkurrenten“ derart basht. Piraten oder Linke wurden von ihren WählerInnen nicht aus einer Laune heraus gewählt und sollten somit mit ihren Inhalte ernst genommen werden (auch wenn es für die Piraten nicht bis in den Landtag gereicht hat).
    Dann auch noch ein Zitat zu bemühen, dass sich auf reale Verfehlungen der rot-grünen Ära bezieht, ist wirklich nicht sehr originell!

  196. Holger

    Ja, richtig. Wir sind schuld, denn schon einmal haben wir eine SPD/Grüne-Regierung an die Macht gebracht in NRW, die keinen Politikwechsel vollzog. Schon einmal haben wir eine SPD/Grüne-Regierung an die Macht gebracht im Bundestag, diekeinen Politikwechsel vollzog.

    Auch das Wahlvieh ist lernfähig. Oder anders: So bist Du nicht willig, so brauch‘ ich Gewalt – wer an seiner Wahlclientel vorbeiregiert wird nicht mehr gewählt, ein vollkommen normaler Vorgang, den SPD und Grüne selbst zu verantworten haben.

    Die existenz der LINKEn ist eine direkte Folge verfehlter Politik ehemals dem linken Spektrum zugerechneter Parteien.

    Oer anders: Ihr bekommt nicht genug Stimmen zusammen für eine Regierung – lasst Euch was einfallen. Das nennt man Demokratie. Ich weiß, das Konzept ist in der etablierten 4-Parteien-Landschaft neu und unbequem, aber wer damit nicht zurechtkommt, der hat das grundlegende Konzept von Demokratie noch nicht verstanden.

  197. Aranxo

    Dass ehemalige Grün-Wähler wie ich jetzt Piraten wählen, liegt vielleicht auch daran, dass die Piraten noch keine C-Parteien an die Macht gebracht haben. Andere Kommentare haben ja schon darauf hingewiesen, dass das ständige Schwarz-Grün-Gerede auch abschreckend wirkt. Hamburg war ja noch tolerabel, bei einem halbwegs liberalen von Beust und auch kaum vernünftigen Alternativen, aber das Saarland war für mich der Sündenfall, der es für mich auf (un-)absehbare Zeit unmöglich macht, nochmal grün zu wählen. Da würde ich lieber links wählen, wenn es die Piraten nicht gäbe.

  198. Pingback: blog.fohrn.com | Verraten?

  199. Mia

    Woha, das hat mich überzeugt.
    Das nächste Mal wähle ich eine Partei, deren Programm mich nicht überzeugt, aber schöne Liedchen dichten kann.
    Ironie off.

  200. -fa

    Lieber Herr Beck, wenn Anfang der 80er alle gedacht hätten wie Sie, dann hätten Sie jetzt wohl kaum Ihren lustigen Job im Bundestag.
    Mal ein bißchen die eigene Herkunft im Auge behalten. Die Grünen gehören jetzt eben zum Establishment und haben – genau wie die CDU – Angst vor aufkommenden neuen Bewegungen!
    Kann mich nur den Vopostern anschließen: Selber Masse mobilisieren statt hinterher rumzuzicken!!!
    Herzlichst
    -fa

  201. iSeBu

    Taktisches Wählen ist einfach nichts für Piraten, es sei denn es wird vorher in einem newsletter dazu aufgerufen.

  202. le D

    „Eine spannende Frage, am Beispiel der NRW-Wahl sogar hoch aktuell.“

    Dennoch ist das keine Frage, deren öffentliches Aufwerfen einem Berufspolitiker zusteht – erst Recht nicht, wenn er dadurch Teilen des Souveräns Versagen vorwirft.

  203. Donny

    Tja, lieber Volker Beck. Wenn ihr bei den Grünen zu doof seit Akzente in Richtung Netzpolitik zu setzen, dann muss sich eben eine neue Bewegung von Bürgern etablieren neben Euch alten Schnarchnäschen. Oder spielen bei Euren Koalitionsverhandlungen Offene Standards und Open Source Migration im Lande NRW irgendeine Rolle? Nein?! Dann lieber die Klappe halten.

    Früher übrigens gingen mir die Grünen immer auf den Senkel, weil die so technikfeindlich waren, und das emanzipatorische Potenzial elektronischer Medien nicht verstanden haben. Die Ludditen stürmten bei den Grünen ganz gewaltig. Heute ist das anders, aber als Vertretung der Netzgeneration eben noch viel zu unglaubwürdig.

  204. Werner Knurr

    Wer wie die Grünen im Saarland – übrigens nicht zum ersten Mal – seine Seele verkauft hat und um der gut gefüllten Fressnäpfe wegen ausgerechnet zusammen mit der F.D.P., den Atomlobbyisten schlechthin, sich zur ménage à trois ins Bett begeben hat, sollte schlicht und ergreifend bezüglich des Wahlergebnisses in NRW die Klappe halten.

    Und niemals vergessen: Es war Rot-Grün unter Schröder, das die Hedgefonds erst möglich gemacht hat. Möge es Ihnen im Halse stecken bleiben!

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  207. N.Milde

    Lieber Volker Beck,
    ich mag Sie und Ihre Positionen sonst eigentlich recht gerne, aber in dem Fall muss ich mich doch auch mal den zahlreichen KritikerInnen Ihrer obigen Aussagen anschließen.
    Zunächst mal, ohne korinthenkackerisch sein zu wollen: Wenn Sie pragmatische Machbarkeitsberechnungen den Inhalten und der Politik „an sich“ vorziehen, dann sind Sie kein „Idealist“, sondern das genaue Gegenteil davon. (Nichts gegen „Realisten“, aber wenn schon mit diesen Begriffen operiert wird, dann doch bitte richtig.)

    Dass Sie niemanden grob beleidigen wollten, nehme ich Ihnen durchaus ab. Allerdings ist hier auch nicht ein möglicherweise beleidigender Ton das eigentliche Problem. – Sondern vielmehr Ihre – wie auch immer formulierte – Annahme, der Wähler habe es vermasselt bzw. sei schuld – und nicht etwa die Politik der Grünen.
    Ich selbst gehöre zu jenen WählerInnen, denen es äußerst schwerfällt, der letzten rot-grünen Koalition solche Grotten-Unsäglichkeiten wie Hartz IV zu „verzeihen“. Auch für kühle Kalkulierer ist es wirklich verdammt schwer, so zu tun, als ob es sie nie gegeben hätte – zumal nicht allzu viele Hinweise darauf hindeuten, dass „rot-grün“ in dieser Hinsicht deutlich neue Positionen vertritt und mithin eine zweite Chance dringend verdient. (Wie wäre es mal mit einer ernsthaften Diskussion von Ideen wie dem bedingungslosen Grundeinkommen auch auf der Führungsebene der Grünen? Oder zumindest mal mit dem Eingeständnis, dass Vollbeschäftigung unter humanen Bedingungen im jetzigen System offensichtlich nicht zu haben ist, und dieses Problem nicht mit Dauerdruck auf Arbeitslose aus der Welt geschafft werden kann?)
    Sie haben Recht: kühl kalkuliert ist auch für Enttäuschte der obengenannten Art rot-grün sicher (erstmal, kurzfristig)noch die beste der denkbaren Varianten. Allerdings ist „die anderen wären noch schlechter“ wirklich kein Wahlprogramm, dass Sie sich ernsthaft auf die Fahnen schreiben sollten.
    Vielleicht denken Sie mal darüber nach, dass die Linkswähler eventuell nicht nur DDR-nostalgische Spinner und kalkulationsunfähige Idealisten sind, sondern auch Menschen, die Ihnen ganz kühl kalkuliert etwas sagen möchten. Zum Besipiel, dass die Grünen mal wieder mehr über inakzeptable soziale Ungleichheiten nachdenken sollten, und Ihre jetzigen Lösungsansätze dafür einfach nicht gut genug sind. – Das sind die altlinks-utopistischen Positionen der Linken m.E. auch nicht, deshalb würde ich sie zum jetzigen Zeitpunkt selbst nie wählen. Aber unterschätzen Sie nicht, dass es sehr viele Menschen gibt, die die Linkspartei nicht aus ernsthafter Überzeugung von deren Positionen wählen, sondern vielmehr um rot und grün ein Signal zu geben: kümmert euch mehr um soziale Gerechtigkeit und bringt endlich ernsthafte, gerechte Alternativlösungen zu Hartz IV.
    Mit der kurzfristig kalkulierten Stimmabgabe für ein „rot-grün, das immer noch beser ist als der Rest“, könnten Sie als Parteivertreter nämlich allzu leicht dem Glauben aufsitzen, dass mit Ihren jetzigen Positionen insbesondere im Bereich sozialer Belange (oder gar den grünen Flirtereien mit schwarzen Koalitionen) schon alles in Ordnung ist.
    Vielleicht sind die Linkswähler also gar nicht so blöd und kalkulationsunfähig, sondern kalkulieren nur langfristiger, und sehen Ihre Stimme als Hinweis an SIE, die man ja eigentlich viel lieber wählen würde, wenn Ihnen mal wieder die Rictung etwas klarer geworden wäre?

    Also: egal in welchem Ton.. bitte mal mehr darüber nachdenken, was man selber verbockt hat, statt wie auch immer formuliert die Schuld und Unfähigkeit beim Wähler zu suchen.
    Mit immer noch sehr wohlgesonnen Grüßen,
    N. Milde

  208. Gorres

    Hallo Herr Beck,

    die Piraten sind auch eine Alternative zur FDP, denn sie kämpfen gegen Überwachung und Zensur, und für bürgerliche Freiheiten. Damit hat sich die SPD nicht gerade ausgezeichnet. Brigitte Zypries war sehr unbeliebt im Netz. Also: Piratenstimmen sind nicht unbedingt linke Stimmen.

  209. Störtebeker

    Wenn alle Piratenwähler Grün gewählt hätten, wäre die Piratenpartei auf 0% gekommen und hätte einen so herben Rückschlag erlitten, dass sie sich möglicherweise – ganz sicher aber nach weiteren ähnlich „klugen“ Wahlen – aufglöst hätten, und die Chance einer neuen Freiheitsbewegung wäre zunichte gemacht worden.

    Als Wähler hatte ich bezüglich der Piraten die Option

    0% – Ende des Traums
    1% – Rückschlag
    2% – leichter Aufwärtstrend
    3% – Riesenerfolg

    Und ich habe mich dafür entschieden, der neuen Bewegung Mut zu machen. Auch wenn dafür Rotgrün etwas weniger Chancen hat. Denn Rotgrün, Schwarzgelb oder Groko – letztlich sind das alles alte Konzepte, die nichts mehr bringen.

  210. Marco

    Danke Herr Beck,

    nach ihrer Aussage weiß ich endlich wer Helmut Kohl im Amt
    gehalten hat – Dir Grünen – haben ja der SPD die Stimmen geklaut.

    Aufwachen Herr Beck und Nichtwähler motivieren,aber wie ohne Themen

  211. Mayflower

    Die Piraten zu wählen, ist eine strategische Entscheidung. Stategien sind oft langfristig, etwa die Strategie, eine Bürgerrechtspartei zu etablieren, wo die FDP versagt. Was tun Grüne gegen Überwachung und Zensur? Im Gegenteil, sie unterstützen sinnlose Verbote wie das Glühlampenverbot oder die Umweltzone. Die Grünen sind tendenziell für eine „alternativlose“ Umkrempelung der Gesellschaft, ob das dem Einzelnen gefällt oder nicht, alle müssen mitmarschieren und werden dazu lückenlos überwacht. Dosenpfand und Hartz IV, hat hier jemand gesagt, und das stimmt auch, das ist, was Grün bringt.

    Individuelle Freiheit, Freiheit von Überwachung und Datenerfassung, nur so viele Regeln wie nötig, dafür stehen die Grünen eigentlich nicht.

  212. Mik

    na herr beck!
    ich glaube nicht, dass sie ulrich wickert am 04.08.2009 bei „markus lanz“ gesehen haben.
    da sie wohl nachholbedarf haben, empfehle ich ihnen youtube!
    www . youtube.com/watch?v=1bNUtsTf3Yo

  213. sebastian

    p.s. es hätte nur einer der ex.spd’ler wiede rvon den linken zurückwechseln müssen. dass das nicht passiert ist sagt viel aus über spd / linke in nrw.

  214. Pingback: Taktisch wählen – ist das die Lösung? - Christians politische Gedanken

  215. Irgendwer

    Schön wenn man in einem dichotomischen Weltbild leben kann. Wer anders als Grün wählt, der unterstützt weiss der Geier wen und verhindert den Wandel. Schön, kurz, knapp, falsch.

    Vielleicht ist es untergegangen, daher hier die Fakten:

    Wir hatten Rot-Grün und die Hoffnung auf Wandel. Und was haben wir bekommen?

    Hartz IV – Wo war Grün da?

    Deregulierung der Kapitalmärkte – Wo war Grün da?

    Einsatz in Afghanistan und damit letztlich die Mitschuld am Tod Tausender unschuldiger Afghanen – wo war Grün da?

    Hohe ethische Ansprüche wurden auf dem „Altar der Sachzwänge“ geopfert. Grün hat sich längst als Teil der etablierten Parteienlandschaft geoutet. Jetzt erst hört man Grün. Ich habe früher auch Grün gewählt aber irgendwann ist mal „Schluss mit lustig.“ Ihr hattet die Chance und ihr habt sie „vergeigt“. Dass man sich dann nicht in die Lücke „Nichtwähler“ zurückzieht, da solltet Ihr doch froh sein. Vielleicht wird die Piratenpartei eines Tages das was die Linke heute für die SPD ist, der fortwährende Schmerz, der letztlich dafür sorgt, dass Ihr nicht völlig in den politischen Einheitsbrei abdriftet in dem Euch viele nicht haben wollen.

    In diesem Sinne sind 1,5 % weniger Wahlstimmen für Euch sicher schmerzhaft. Aber vielleicht lernt Ihr was daraus. Erst wenn die Grünen Politik nicht mehr als „am Sessel kleben um jeden Preis“ verstehen, erst dann lösen sich die Piraten VIELLEICHT auf. Vorher sicher nicht. Ihr müßt eben mit uns leben, so leid uns das tut ;).

  216. Irgendwer

    Zu früh abgeschickt, daher kurz noch zu einigen Argumenten. Volker, Du schreibst:

    „Für mich zählt in der Politik am Ende das Ergebnis. Politik um ihrer Selbstwillen? Dafür bin ich zu sehr ein Idealist.“ Geh einfach mal davon aus, dass die, die sich u.a. für die Piraten entschieden haben, eine ganz bewußte Entscheidung FÜR eine Partei getroffen haben. Bei Dir klingt das alt bekannte Geleier von „Wählen wir das kleinere Übel“ durch. Geh einfach davon aus, dass viele Leute nicht mehr mit der Drohung des kleineren Übels zu ködern sind.

    Weiter schreibst Du : „… Wir hätten die Studiengebühren abschaffen und eine gerechte Bildungspolitik einführen wollen. …“ Von „hätten, könnten, wollten“ kommt nichts aber auch rein gar nichts. Im Gegensatz dazu HABT Ihr an verschiedenen mehr als fraglichen Abstimmungen mitgemacht und „König Sachzwang“ hat Euch dabei den Abstimmungsgriffel geführt. Und das Resultat dieser „Realpolitik“? Siehe mein obiger Post. Mich interessiert schon lange nicht mehr was Ihr gern getan hättet. Mich interessiert aber sehr stark was Ihr getan habt.

    Die Zeiten sich mit Brockdorf und dem Wendland zu schmücken sind vorbei. In der Anti-Akw-Bewegung habt Ihr etwas bewegt und dann … seid Ihr zu hoffnungslosen Jasagern mutiert wo weiterhin entschiedene „Neinsager“ notwendig gewesen wären. Daher, und nur daher, bin ich z. B. bei den Piraten.

    Weierhin sagst Du „Eine Wahlentscheidung hat immer zwei Komponenten: 1. Das Bekenntnis des Wählers zu einem Parteiprogramm 2. Auswirkungen auf die parlamentarischen Mehrheitsverhältnisse und die davon abhängige Regierungsbildung.“
    Und das unterscheide Politik von Religion. Bei der Religion kommt es allein auf das Bekenntnis an. Bei der Politik gehört auch die Umsetzungsfähigkeit politischer Inhalte im Rahmen der Mehrheitsverhältnisse dazu.“ Und genau daraus folgerst Du, dass wir es hier mit religion zutun haben. mal abgesehen davon dass man religiöse Bekenntnisse nicht leichtfertig in den bereich des Lächerlichen ziehen sollte, vergißt Du eines. Und das ist die Tatsache, dass Ihr die Chance der Umsetzung hattet. Und? Was habt Ihr gemacht? Euch hinter der „Ich-kann-ja-nicht“ Chimäre verdrückt.

    Die Folge von realer Opposition wäre ggf. gewesen, dass man warme Regierungsbänke mit den harten Bänken der Opposition hätte vertauschen müssen. Aber wer, wie Ihr, an den Fleischtöpfen der Macht war, der versteckt sich lieber hinter „ging leider nicht“.

    Und fast zum Schluß heißt es „…Nach der NRW-Wahl kommt vielleicht die Eine oder der Andere ins Grübeln, ob bei der nächsten Wahl nicht doch lieber die Stimme bei uns Grünen am besten aufgehoben ist.“ Und dann schaut er auf Eure Historie, schaut auf Hamburg oder das Saarland und kommt zu dem Schluß, ok, im Zweifel gehen die sogar mit Schwarz. Und dann…. bleibt man eben lieber zuhause oder wählt gleich etwas anderes. Mit den Linken und den Piraten gibt es ja Gott sei Dank Auswahl genug.

    Und zu Deiner Ironie a la „Ironie on // ♪♫ Wer hat uns verraten? Die Piraten! ♪
♫ Wer war mit dabei? Die Linkspartei! ♫♪ // Ironie off“ kann ich nur meine Ironie beisteuern. Die findest Du hier:

    http://www.youtube.com/watch?v=SRZ7C01mDRI

    Vielleicht denkst Du mal darüber nach.

    Nix für Ungut – ein ehemaliger Grüner

  217. Völlig Entsetzt

    Sehr geehrter Herr Beck.

    Ihre Aussage „Doch falls es nicht klappt, und sind wir mal ehrlich, liebe PiratInnen und Linke: euch und euren Anhängern wäre eine rot-grüne Mehrheit doch auch lieber als eine große Koalition, Online-Durchsuchung, Vorratsdatenspeicherung und BKA-Gesetz, oder?“ ist bestenfalls polemisch.
    Wer hat uns denn HIV (aka Hartz IV) oder die Beteiligung am Kosovokrieg eingebracht? Wer schafft es denn nicht, Homosexuellen, trotz massiven Polterns, gleiche Rechte, wie Heterosexuellen, einzuräumen?
    Und wie haben denn die Grünen angefangen?
    Wenn jeder, der damals – also in den 80ern – sich gesagt hätte, dass grün wählen nichts bringt und nur den Parteien die Stimmen klaut, dann wären die Grünen heutzutage nicht so präsent, wie sie sind.
    Und wer hat denn…äh..Personen wie Otto Schilly, der Überwachung dermaßen etabliert hat, dass uns heute noch die Ohren schlackern, oder Joschka Fischer, zu dem ich keine Worte verlieren möchte, hervorgebracht? Sind Sie sich sicher, dass Sie in der richtigen Partei sind?
    Und Sie stellen allen ernstes die Frage, wer uns verraten hat?
    CDU/CSU, SPD und die Grünen!
    Piraten und Linke sicherlich nicht!

    Grußlos E. Ntsetzt

  218. Pingback: @netnrd » Blog Archive » Das Demokratieverständnis des Volker Beck

  219. Datenschwund

    Tja, mal schauen ab wann Stasi 2.0 in Kraft tritt… und es endlich mit der totalen Onlineüberwachung losgeht. Dann brauchen die beim BKA sicher zig tausende neue Arbeitskräfte, um die Daten der sogenannten „Terrorverdächtigen“ zu überprüfen. Was steht als nächstes auf dem Programm, Fussfesseln für Menschen die Hartz IV beziehen?

  220. Dr. Burkhard Luber

    Wer fädelte das Panzergeschäft mit den Saudis ein?
    In der öffentlichen Debatte über die Lieferung von 200 Leopard-Panzer ist folgendes Detail interessant:

    Der neue FDP-Chef des BMZ, Dirk Niebel, machte vor seinem Studium Karriere bei den Fallschirmjägern der Bundeswehr. Kaum war er an der Spitze des BMZ hievte er seinen Bundeswehr-Kameraden Friedel Eggelmeyer auf die Stelle eines neuen Abteilungsleiters in seinem Ministerium. Eggelmeyer war vor diesem Job sicherheitspolitischer Referent der FDP-Fraktion und Kommandeur des Panzerbataillons 33, bei dem genau solche Leopard-Panzer 2 im Einsatz sind, die jetzt nach Saudi-Arabien exportiert werden sollen. Niebel richtete für seinen Bundeswehr-Spezi sogar extra die neue BMZ-Abteilung Nr. 4 ein (siehe BMZ-Schaubild), deren inhaltlicher Focus die zivil-militärische Zusammenarbeit und deren geographischer Schwerpunkt der Nahe Osten (eben unter anderem: Saudi-Arabien) ist. Bei einem Appell des Panzerbataillons 33 berichtete Eggelmeyer neulich stolz von seinen Tätigkeiten im Ausland. Angesichts des Organogramms seiner Abteilung im BMZ kann man vermuten, dass auch Saudi-Arabien zu seinen Ländern gehört, in die er gereist ist. Für die Aufklärung der Hintergründe des Leo-Exports nach Saudi-Arabien sollte intensiv recherchiert werden, wer den Leopard-Export-Deal nach Saudi-Arabien konkret eingefädelt hat

  221. couchlock

    Gruselig!
    Ein gutes Beispiel für Primatenpolitik, wir leben auf dem Planet der Affen!
    Die Piraten als systemtragende Partei haben die Aufgabe übernommen, alle potentiellen Nichtwähler „heim ins Reich“ ,d.h. zurück in die Wählergemeinschaft zu holen.
    Denselben Job habt ihr ja damals als Grüne auch getan (mit meiner damaligen Hilfe, ja: ich war naiv!).
    Wer heute noch an „demokratische Wahlen“ glaubt und über, sagen wie 45 Jahre alt ist, hat sich wirklich Kindlichkeit bewahrt….Und weil ich mich schon mal auf einer Grünen-Site verirrt habe : Ich danke den Grünen dafür, mich von den politischen Parteien emanzipiert zu haben.
    Und der Hinweis, Kommentare nicht nur zu zensieren, sondern im Zweifelsfall gleich an Ermittlungsbehörden weiterzuleiten, zeigt genau das Demokratieverständniss, das ich sooo „liebe“…

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